Historie

Die Geschichte des Weihnachtsmannes


Die historischen Wurzeln des Weihnachtsmannes gehen weit zurück in die Vergangenheit. Geschichten zu mythischen Geschöpfen der vorchristlichen Zeit vermischten sich früh mit Legenden um den Heiligen Nikolaus, im vierten nachchristlichen Jahrhundert Bischof von Myra, an der heute türkischen Mittelmeerküste.

Nikolaus starb wahrscheinlich an einem 6. Dezember, so dass man heute noch das Nikolausfest an diesem Tag feiert.


Der menschfreundliche Hl. Nikolaus als Schutzheiliger und Gabenbringer

Bekannt ist Nikolaus für seine menschenfreundliche und hilfsbereite Art. Mit dem Vermögen, das er nach dem Tod seiner Eltern erbte, versuchte er überall zu helfen, wo er Armut und Not sah.


Nach einer Legende soll er durch Geldgeschenke den Vater einer verarmten Familie davon abgehalten haben, seine drei Töchter zur Prostitution zu zwingen. Außerdem rettete er verschiedenen Menschen das Leben, und die Bewohner von Myra entgingen dank seiner Mithilfe einer schlimmen Hungersnot. Man erzählt auch, das er häufig arme Kinder erfreute, indem er ihnen Geschenke durch das Fenster warf.

Die Legenden um St. Nikolaus verbreiteten sich und etwa 200 Jahre später war er einer der beliebtesten Volksheiligen in der griechisch- und russisch-orthodoxen Kirche.

Im 10. Jahrhundert breitete sich seine Verehrung dann über Italien auch nach Deutschland aus. Nikolaus gilt seither als "Freund der Kinder", "Patron der Gefangenen", als wundertätiger "Helfer in der Not" und als Schutzheiliger vieler Berufsgruppen (u.a. Fischer, Kaufleute, Bäcker, Apotheker und Rechtsgelehrte).

Belege als Gabenbringer für die Kinder gibt es seit Mitte des 16. Jahrhunderts. Damals beschenkte Nikolaus an seinem Gedenktag Kinder, die "fleißig, fromm und brav" waren, mit "Apfel, Nuss und Mandelkern", aber auch mit Kleidung und nützlichen Gebrauchsgegenständen. Am bekanntesten ist sicher der Brauch, Stiefel oder Strümpfe am Nikolausabend vor die Tür zu stellen, damit der Heilige sie über Nacht mit Süßigkeiten füllen kann.


Das "Christkind" löst den Hl. Nikolaus ab, doch Nikolaus kommt wieder.


Einen kleinen Rückschlag erlitt der Siegeszug des Nikolaus während der Reformation. Martin Luther lehrte, dass der Gläubige sich direkt an Gott wenden könne und dafür keine heiligen Vermittler bräuchte. Um Christus in den Mittelpunkt der Frömmigkeit zu stellen, führte Luther den "Heiligen Christ" ein, der am Heiligen Abend für die Kinderbescherung sorgte. Weil der "Heilige Christ" aber zu wenig anschaulich war, um sich allzu großer Beliebtheit zu erfreuen, wurde aus ihm schon bald das "Christkind".

Ab dem 17. Jahrhundert lebte mit der Gegenreformation der gabenbringende Nikolaus wieder auf. Mit Gefolge besuchte er die Häuser und brachte den Kindern Geschenke. Sein bekanntester Begleiter war dabei Knecht Ruprecht, der gegebenenfalls straft und auch einmal ein Kind in den mitgeführten Sack steckt. Er entstammt ursprünglich der germanischen Sagenwelt - ein Verwandter von Kobolden.

Später wurde aus der Verschmelzung der beiden Figuren Nikolaus und Ruprecht die Gestalt des Weihnachtsmanns: Nur die rote Farbe seiner Kleidung verweist noch auf das Bischofsgewand des Heiligen, Kapuze und Pelzbesatz stammen von Knecht Ruprecht.


Die Kommerzialisierung des Weihnachtsmannes in den USA und sonstwo.




Sinter Klaas
in Holland
Holländische Emigranten brachte die Figur des "Sinterklaas" in die Neue Welt: St. Nikolaus machte seinen Weg durch die Vereinigten Staaten und begann als Weihnachtsmann bekannt zu werden - die Bescherung verlegt man auf den 25. Dezember.

In der nordamerikanischen Poesie und in den Abbildungen wird der Weihnachtsmann mit weißem Bart, roten Mantel und Zipfelmütze dargestellt, der in der Nacht vor Weihnachten mit seinem von 8



"Herr Winter"
Moritz von Schwind
Rentieren gezogenen Schlitten herumfährt und auf die Schornsteine klettert, um seine Geschenke in die Strümpfe zu verteilen, die die Kinder am Kaminsims ausgelegt hatten.

Vermischt mit aus Deutschland importierten Vorstellungen eines Väterchen Winter (Herr Winter, Holzschnitt von Moritz von Schwind, 1847) verliert Santa Claus



1881 erschien in „Harpers Weekly“ die Skizze von Thomas Nast: ein Mann mit weißem Bart, rotem Gewand und Ge-schenken - und in der Hand hält er die lange Tonpfeife der Holländer.
in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die eindeutige Bischofskleidung (Mitra, Stab, Brustkreuz, Chormantel, Stola usw.) und erhält einen mit Pelz besetzten Mantel und eine ebensolche Pudel- oder "Plümmelmütze" und wird in den USA zum Father Christmas.

Der Weihnachtsmann löst sich von der Figur des Nikolaus. Der "Macher" dieser neuen Figur ist der 1840 in der Pfalz geborene und 1846 mit seiner Mutter in die USA ausgewanderte Thomas Nast. Während des amerikanischen Bürgerkriegs (1861 - 1865) kreierte er aus dem Pelznickel



Coca-Cola
vermarktet den
Weihnachtsmann
(1937)
seiner Kindheit und dem in niederländischer Tradition stehenden Santa Claus den amerikanischen Weihnachtsmann.

Coca-Cola verpasste schließlich 1932 dem Weihnachtsmann die Hausfarben Rot-Weiß, mit dem Thema beauftragt worden war Haddon Sundblom, ein von den Åland-Inseln stammender Sohn finnischer Emigranten.



Nikoläuse, Weihnachtsmänner oder was ...
Mit diesem Werbefeldzug nahm die Kommer-zialisierung der Weihnachtsmannes ihren Anfang.

Heute sieht man zur Weihnachtszeit solche rotweißen Kapuzenmänner überall, in Kaufhäusern, in Fußgänger-zonen, Nikoläuse, Weihnachtsmänner, allein oder auch in Gruppen. Es soll sogar internationale Treffen von Weihnachtsmännern geben. Und auch solcherlei hat man gesichtet: Nikoläusinnen.
Oh, jeh.


Doch wo lebt heute der echte Weihnachtsmann wirklich?

Was macht er, wenn er nicht gerade Geschenke austeilt?

Lange Zeit glaubte man, dass der Weihnachtsmann am Nordpol lebt und dort seine Weihnachtsgeschenke-Werkstatt liegt.

Doch im Jahre 1925 fanden Zeitungen heraus, dass das Weiden der Rentiere am Nordpol gar nicht möglich ist und enthüllten, dass der Weihnachtsmann in Wirklichkeit in Lappland (Finnland) wohnt.

"Onkel Markus", Markus Rautio, der die populäre Kinderstunde im finnischen Radio moderierte, deckte dann das große Geheimnis 1927 das erste Mal auf: Der Weihnachtsmann lebt auf Lapplands Korvatunturi - dem "Ohren-Fjell" oder "Ohrenberg".




Der Weihnachtsmann hat sein Zuhause
am Korvatunturi
in Finnisch-Lappland ...
Der Fjell, der direkt an Finnlands östlichster Grenze zu Russland liegt, ähnelt ein wenig den Ohren eines Hasen. Diese Ohren sind in Wirklichkeit aber ein Wunder der Natur: Mit ihnen kann der Weihnachtsmann hören, ob die Kinder lieb sind und wo in der Welt man sie findet. Für all seine Arbeit hat der Weihnachtsmann natürlich Unterstützung von einer sehr fleißigen Gruppe von kleinen Wichteln, Tonttus genannt. Insbesondere in den letzten Monaten des Jahres arbeiten sie in der Weihnachtswerkstatt, um Geschenke zu basteln und sie dann zu verpacken. Aber es gibt auch Kundschafterwichtel; sie sitzen z.B. in Schultaschen, auf Bücherbrettern oder im Klassenschrank, um zu sehen, ob die Kinder das Jahr über auch schön fleißig sind.

Über die Jahrhunderte hinweg kamen folglich die Bräuche von verschiedenen Teilen der Welt in der nördlichen Hemisphäre zusammen und schufen die ganze Welt des Weihnachtsmannes - der nie alternde, der unvergängliche, unsterbliche Mann mit dem weißen Bart, der an Weihnachten die Geschenke verteilt und immer zum Korvatunturi im finnischen Lappland zurückkehrt.




... und sein Büro ist in Napapiiri,
im Weihnachtsdorf am Polarkreis nördlich von Rovaniemi
Seit dem Jahre 1950 hat der Weihnachtsmann glücklicherweise einen anderen Platz, wo er außerhalb von Weihnachten sich aufhält, um Kinder und Jugendliche zu treffen - in Napapiiri, wenig nördlich von Rovaniemi. So viele Menschen wollten ihn dort besuchen, so dass er dort schließlich eine eigenes Weihnachtsmannbüro baute.
Er kommt jeden Tag im Jahr dorthin, um zu hören, was sich Kinder zu Weihnachten wünschen und um mit den Kindern zu sprechen, die von der ganzen Welt dort hin kommen. Und inzwischen ist dort ein großes Weihnachtsdorf entstanden, am Polarkreis nahe Rovaniemi in Finnisch-Lappland.

Der Weihnachtsmann lebt und wohnt in Finnland.






  Dein Brief an den Weihnachtsmann in Finnland