Landesnachrichten
Zeitschrift der Deutsch-Finnischen Gesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V.
Nr. 97 - Februar 2000

Die ÅLAND Inseln
Archipel zwischen Schweden und Finnland

Die åländische Inselgruppe besteht aus 6.500 Inseln, die sich im Meer zwischen Finnland und Schweden erstrecken.
Die ersten Menschen, die vor 6.000 Jahren die Inseln bewohnten, waren Robbenfänger und Fischer. Heute sind die Haupterwerbszweige Seefahrt, Landwirtschaft und Fischerei, Kleinindustrie und Tourismus.
Die größte Insel ist die Hauptinsel, genannt "festes Åland". Sie mißt in Nord-Süd-Richtung etwa 50 km und in Ost-West-Richtung etwa 45 km. Die Inselfläche macht über 70 % der Gesamtfläche aus. Hier wohnen etwa 90 % der Bevölkerung Ålands.
Die Hauptstadt Mariehamn liegt auf der Hauptinsel und ist ein moderner und lebendiger Touristenort mit etwa 11.000 Einwohnern.
Auf den 65 bewohnten Inseln leben insgesamt 25.000 Menschen in 16 Gemeinden, die alle ihre eigene Kirche und Verwaltung besitzen.
Åland ist demilitarisiert und besitzt eine einzigartige Autonomie mit einem eigenen Vertreter im Reichstag von Finnland. Seit 1970 ist das Inselreich auch im Nordischen Rat vertreten.
Åland erhielt 1954 seine eigene blau-gelb-rote Kreuzflagge und seit 1984 werden eigene Briefmarken herausgegeben.
Auf Åland wird schwedisch gesprochen. Natürlich kommt man als Tourist auch auf Finnisch, Englisch oder Deutsch gut zurecht.
Die Verbindungen nach Åland sind hervorragend, es gibt täglich Flugverbindungen und mehrere Fährabfahrten von Finnland und Schweden.

Weiterhin Taxfree auf Ålandreisen
Nach einem Beschluß der EU endete der steuerfreie Warenverkauf auf Schiffen, in Flugzeugen und auf Flughäfen im Verkehr innerhalb der EU-Länder am 1.7.1999. Auf der Reise nach Åland kann man aber weiterhin Taxfree einkaufen. Zwar gehört das Inselreich zur EU, ist aber nicht Mitglied der Steuerunion.

 
Informationen zu den Åland Inseln

Åland Turistinformation
Storagatan 8
FIN-22100 Mariehamn
Tel.: +358-18-24000
Fax: +358-18-24265
www.info.aland.fi

Ålandsresor
Torggatan 2
FIN-22101 Mariehamn
Tel.: +358-18-28040
Fax: +358-18-28-380
www.alandsresor.fi

Ålands Turist & Konferens
Norragatan 8-10
FIN-22100 Mariehamn
Tel.: +358-18-15555
Fax: +358-18-21077
www.turist-konferens.aland.fi


Karte zu den Åland-Inseln  ·  Karte zu Fährverbindungen


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Die Schären
Entstanden aus dem Meer

100.000 Inseln und ein Wasser-Labyrinth. Die Inselwelt der Schären verbindet den Stockholmer Schärengarten und das Schärenmeer um die alte finnische Hauptstadt Turku. Dazwischen: das Archipel der Åland-Insel.
Der Grund der Schären liegt über zwei Milliarden zurück, als sich in der Erdkruste Granit und Gneis verfestigten. Land entstand. Während der Eiszeiten jedoch verschwand die Region und ganz Skandinavien unter einer gewaltigen Eisschicht.
An die drei Kilometer - vergleichbar mit der Höhe der Zugspitze - türmte sich Gletschereis über dem Land. Von dieser gewaltigen Last wurden die Landmassen niedergedrückt. Und als das Eis sich vor etwa 10.000 Jahren in die Höhen des skandinavischen Gebirges zurückzog, lagen manche Stellen der Schären noch bis zu 175 m unter dem Meeresspiegel. Glattgeschliffen war das anstehende Felsgestein von der Schmirgelarbeit des fließenden Eises. Das Land, befreit von dem auf ihm lastenden Druck, begann sich zu heben. Inseln kamen aus dem Wasser. Noch heute hebt sich das Land, einen halben Meter pro Jahrhundert. Eine Brücke entsteht zwischen Schweden und Finnland.

Die Åland-Inseln - eine typische Schärenlandschaft
Wasser und Land, große und kleine Inseln, Eilande, Schären und Klippen, helle Lichtungen, dunkle Wälder und Berge. Die verschiedenen Arten im Pflanzen- und Tierreich und der auffallende Artenreichtum der Flora und Fauna, geben der åländischen Natur ihren besonderen Charakter. Die einem Mosaik gleichende Schärenlandschaft mit ihren die Phantasie anregenden Wasserstraßen und Gestaltung der Inseln sowie das reiche Vorkommen von Seevögeln, ist vermutlich das Naturerlebnis, das ein Besucher am meisten mit Åland verknüpft.
Naturgeografisch liegt Åland im Norden der sogenannten Eichenregion, mit einem vergleichsweise reichem Vorkommen an edlen Laubbäumen wie: Eiche, Esche, Ulme, Ahorn und Linde, sowie südlichen Blumenarten. Das milde Klima und der kalkreiche Boden tragen ebenso zu einer reichhaltigen Flora bei. Man findet hier eine große Anzahl Orchideenarten und die åländischen Hainwiesen, die artenreichsten in ganz Finnland, sind sehr berühmt. Im äußeren Schärengürtel bestimmen kleingewachsene Latschenkiefern das Bild, nur selten können hohe Kiefern mit ihrem Wurzelwerk zwischen den Stein Fuß fassen.
Möwen, Lummen und andere Seevögel tummeln sich hier. Seeadler jagen von April bis weit in den August über dem offenen Meer und im Frühjahr schrappen sich zahlreiche Seehunde auf schroffen Steinplatten den Winterpelz vom Leib. Der bekannteste Vogel der Schären ist die Eiderente, die zur Brut und zur Aufzucht ihrer Jungen im April von der Nordsee in den warmen Schärengarten kommt. Lange Zeit waren die Daunen, die aus den Nestern der Enten gesammelt wurden, für viel Schärenbauern ein Haupteinkunftsquelle.
Im åländischen Gemeinwesen ist der Naturschutz im allgemeinen recht weit fortgeschritten, es gibt ein eigenes Naturschutzgesetz und besondere Schutzverordnungen für die wilde Flora und Fauna. Das åländische Nutzungsrecht "Allemans rätten", ist in einigen Bereichen stärker eingeschränkt als in Schweden und Finnland.
An die fünfzig Gewächse, u.a. die meisten Orchideen sowie selbstverständlich die meisten Säugetiere und Vogelarten, stehen unter Naturschutz. Ausgenommen sind Wildarten, die in den Jagdgesetzen näher beschrieben werden. Laut Beschluss der åländischen Landesregierung sind alle hier vorkommenden Froscharten und Reptilien, mit Ausnahme der Kreuzotter, sowie bestimmte gefährdete Schmetterlingsarten geschützt.


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Eine autonome Region
Ålands Selbstverwaltung

Das Heimatrecht
 
Das åländische Heimatrecht ist eine Voraussetzung für:
  • Wahlberechtigung und Wählbarkeit in Landtagswahlen
  • das Recht, Grund und Boden zu erwerben und zu besitzen
  • das Recht, auf Åland Gewerbe zu betreiben.
    Die Einschränkungen in Bezug auf Erwerb und Besitz von Eigentum sind mit dem Ziel, den Grund und Boden im Besitz der åländischen Bevölkerung zu erhalten, entstanden.
    Das Heimatrecht erhält man durch Geburt, wenn einer der Eltern das Heimatrecht besitzt. Herzugezogene, die 5 Jahre auf Åland angemeldet waren, und die die schwedische Sprache zufriedenstellend beherrschen, können das Heimatrecht beantragen. Dieses ist nur möglich für finnische Staatsbürger. Um Grundbesitz zu erwerben und Gewerbe zu betreiben, kann die Landesregierung im Einzelfall Ausnahme von der Forderung des Heimatrechtes gewähren.
    Wer länger als 5 Jahre von Åland abgemeldet ist, verliert das Heimatrecht.

  • Åland hat Dank seiner Selbstverwaltung die Befugnis, eigene Gesetze, die innere Angelegenheiten umfassen, zu beschließen, sowie eine eigene Haushaltshoheit. Ålands gesetzgebende Versammlung oder Parlament heißt "Lagting". Das Lagting beruft die Regierung, Ålands "Landskapsstyrelse".
    Der gesetzliche Rahmen der Selbstverwaltung ist im Selbstverwaltungsgesetz für Åland festgeschrieben und kann verfassungsgemäß nur vom finnischen Reichstag und mit der Zustimmung von Ålands Lagting geändert werden. Das derzeit geltende Selbstverwaltungsgesetz trat am 1. Januar 1993 in Kraft.

    Ålands gesetzgebende Gewalt
    Das Selbstverwaltungsgesetz nennt sämtliche Gebiete, auf denen Ålands Lagting gesetzgeberische Befugnisse besitzt.
    Die wichtigsten Bereiche sind:

  • Unterricht, Kultur und vorgeschichtliche Denkmalpflege
  • Gesundheitswesen und Krankenpflege
  • Förderung der Wirtschaft
  • Verkehrswesen innerhalb Ålands
  • Gemeindeverwaltung
  • Polizeiwesen
  • Postverwaltung
  • Radio und Fernsehen
    In diesen Bereichen funktioniert Åland nahezu wie ein selbstständiger Staat mit eigener Gesetzgebung und eigenem Verwaltungsapparat.

    Aufgaben der finnischen Behörden
    In den Bereichen, in denen das Parlament Ålands keine gesetzgeberischen Befugnisse hat, gelten die finnischen Gesetze in gleicher Weise wie im übrigen Lande.
    Beispiele für solche Bereiche sind:

  • Auswärtige Angelegenheiten
  • wesentliche Teile des Zivil-/Strafrechts
  • Gerichtswesen
  • Zoll- und Münzwesen
    Damit die Interessen Ålands auch auf diesen Gebieten wahrgenommen werden können, hat Åland einen Abgeordneten im finnischen Reichstag. Ålands Reichstagsabgeordneter wird in gleicher Weise wie die übrigen finnischen Abgeordneten gewählt.
    Auf Åland wird die finnische Regierung durch den Regierungspräsidenten repräsentiert. Dieser wird vom finnischen Präsidenten in Übereinkunft mit dem Präsidenten des åländischen Landesparlaments ernannt. Zu den besonderen Aufgaben des Regierungspräsidenten gehört der Vorsitz in der "Ålands Delegation", sowie im Auftrage des Präsidenten der Republik die Eröffnung und Beurlaubung des Lagtings.

    Die Entstehung der Selbstverwaltung
    Wie kommt es, dass ein so kleines Volk eine so weitreichende Selbstverwaltung hat? Solange man sich erinnern kann, haben die Åländer schwedisch gesprochen, und sie besitzen eine Kultur, die mit Ausnahme einiger örtlicher Variationen, der schwedischen sehr ähnlich ist. Åland war ein Teil des schwedischen Reiches, zeitweise mit einer sehr selbstständigen Verwaltung, bis zum Krieg von 1808 bis 1809, als Schweden gezwungen wurde Finnland und Åland an Russland abzutreten und Åland damit ein Teil des Großfürstentums Finnland wurde.
    Als das russische Zarenreich in Trümmer zu fallen begann, organisierten im August 1917 Vertreter aller åländischen Gemeinden eine heimliche Versammlung in der Volkshochschule von Åland. Dort wurde beschlossen, eine Wiedervereinigung mit dem Mutterland Schweden anzustreben. Dieser Wunsch wurde dem Schwedischen König und der Regierung von åländischen Abgeordneten vorgetragen und u.a. durch einen Massenaufruf, der von der überwältigenden Mehrheit der erwachsenen und ansässigen Åländer unterzeichnet war, unterstützt.
    Als sich Finnland im Dezember 1917 als selbstständige Republik ausrief, stützte es sich auf das gleiche Prinzip, auf welches sich Åland zur Unterstützung bei einer Wiedervereinigung mit Schweden berief: Das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Seitens Finnland war man jedoch nicht bereit, den åländischen Wiedervereinigungsansprüchen nachzukommen, und wollte statt dessen den Åländern eine gewisse Form der Selbstverwaltung geben. Aufgrund dessen beschloss 1920 der finnische Reichstag ein Selbstverwaltungsgesetz, welches die Åländer zu diesem Zeitpunkt nicht bereit waren zu akzeptieren.
    Da die Ålandsfrage von internationaler Bedeutung war, wurde sie dem neugegründeten Völkerbund unterbreitet, und im Juni 1921 beschloss sein Rat, dass Finnland die Souveränität über die Ålandinseln erhalten sollte. Finnland verpflichtete sich jedoch, der Bevölkerung Ålands seine schwedische Sprache, Kultur und lokalen Bräuche zu garantieren. Die Entscheidung wurde durch eine Übereinkunft zwischen Finnland und Schweden über die Verwirklichung der Garantien vervollständigt.
    Gleichzeitig beschloss der Völkerbund, dass ein Abkommen hinsichtlich Ålands Demilitarisierung und Neutralisierung abgeschlossen werden sollte. Hierdurch ging keiner der drei Beteiligten im Konflikt völlig leer aus.
    Finnland bekam die Souveränität über die Ålandinseln, Åland bekam seine Selbstverwaltung, kombiniert mit den Garantien über Sprache und Kultur, und Schweden erhielt Garantien dafür, dass Åland keine militärische Bedrohung gegenüber Schweden darstellen würde. Nachdem das Selbstverwaltungsgesetz mit Bestimmungen über Landerwerb und Wahlrecht vervollständigt wurde, hielt man 1922 die ersten Landtagswahlen ab. Der "Landsting" (heute Lagting) tagte am 9. Juni zur ersten Plenarsitzung. Dieser Tag wird nunmehr als Ålands Selbstverwaltungstag gefeiert. Das Selbstverwaltungsgesetz wurde danach zweimal,1951 und 1993 grundlegend revidiert.


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    Åland - demilitarisiert und neutralisiert

    Nachdem Åland 1809 dem russischen Zarenreich einverleibt wurde, begannen die Russen eine mächtige Festungsanlage in Bomarsund an der östlichen Seite der Hauptinsel zu bauen. Im Krimkrieg wurde die Festung von französischen und englischen Truppen angegriffen und eingenommen. Bei den anschließenden Friedensverhandlungen in Paris 1856 wurde Åland durch eine einseitige Verpflichtung Russlands für alle Zukunft demilitarisiert. Dies bedeutet, dass sich auf Åland kein Militär befinden darf und keine Festungswerke errichtet werden dürfen.
    Als der Völkerbund im Jahre 1921 die Staatsangehörigkeit entschied, beschloss man ebenfalls, dass eine internationale Konvention geschaffen werden sollte.
    Durch die Konvention bestätigte man die Demilitarisierung aus dem Jahre 1856, und Åland wurde gleichzeitig neutralisiert. Åland darf nicht zum Kriegsschauplatz werden. Die Konvention wurde von 10 Staaten unterzeichnet. An der Konvention von 1921 war die Sowjetunion nicht beteiligt, aber im Moskauer Abkommen über Åland 1940 und im Friedensvertrag von 1947 gibt es entsprechende Bestimmungen über die Demilitarisierung Ålands. Dagegen wird die Neutralisierung nicht erwähnt.
    Derjenige, der das åländische Heimatrecht besitzt, und vor seinem 12. Lebensjahr auf Åland wohnhaft war, ist von der Wehrpflicht befreit.


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    Der Krimkrieg
    und die Beschießung von Åland

    Von Uwe Lorenz

    1853 schalteten sich Nikolaus I von Russland und Napoleon III in den Streit griechischer und römischer Mönche um die heiligen Städten in Jerusalem ein. Der Konflikt eskalierte schnell zum Krimkrieg, in dem die Engländer, die Franzosen und die Türken gegen Vormachtansprüche des Zaren im Vorderen Orient kämpften. Im Zuge dieser Auseinandersetzungen operierten französische und englische Kriegsschiffe auch in der Ostsee und beschossen die Küsten des zu Russland gehörenden Finnlands. Diese Operation hatte auch den Zweck, Kräfte in Schweden zu einer Rückeroberung Finnlands zu ermutigen. In der finnischen Bevölkerung rief die Beschießung aber große Empörung hervor und führte mit Ausnahme einiger liberaler, schwedisch orientierter Studenten und Emigranten zu einer Solidarisierung mit den sonst nicht sehr geliebten Russen. Beweis für die Lebendigkeit dieser Ereignisse ist das heute in Finnland immer noch bekannte und häufig gesungene Lied vom Ålandskrieg.

    Oolannin sota · Der Ålandskrieg

    Ja se Oolannin sota oli kauhia,
    hurra, hurra, hurra,
    kun kolmellasadalla laivalla
    seilas engelsmanni Suomemme rannoilla.
    Sunfaraa, sunfaraa, sunfarallalallalaa,
    hurraa, hurraa, hurraa.

    Und der Ålandskrieg war so fürchterlich
    hurra, hurra, hurra,
    als mit dreihundert Schiffen der Engländer sich
    bis zur finnischen Küste hinauf anschlich.
    Sunfaraa, sunfaraa, sunfarallalallalaa,
    hurraa, hurraa, hurraa.

    Ja se oli vihollisen meininki,
    hurraa, hurraa, hurraa,
    että ampua murskaks se fästninki
    ja ottaa sen sotaväki fangiksi.
    Sunfaraa, sunfaraa, sunfarallalallalaa,
    hurraa, hurraa, hurra.

    Und der Feind hat es sich in den Kopf gesetzt
    hurraa, hurraa, hurraa,
    uns're Festung in Schutt und Asch' zu schießen jetzt
    und gefangen zu nehmen unsre Krieger zuletzt.
    Sunfaraa, sunfaraa, sunfarallalallalaa,
    hurraa, hurraa, hurra.

    Mutta Suomen poijat ne ampuivat,
    hurraa, hurraa, hurraa,
    että fästningin muurit ne kaikuivat
    ja Oolannin rannat ne raikuivat.
    Sunfaraa, sunfaraa, sunfarallalallalaa,
    hurraa, hurraa, hurraa.

    Doch Finnlands Jungen feuerten mit lauten Knall'n,
    hurraa, hurraa, hurraa,
    dass die Mauern der Festung wiederhall'n
    und die Strände von Åland laut erschall'n.
    Sunfaraa, sunfaraa, sunfarallalallalaa,
    hurraa, hurraa, hurraa.

    Die singbare Übertragung des Liedes
    ist von Merja Lorenz


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    Åland
    Ein reiches Kulturleben

    Kastelholm Kastelholm,
    die einzige mittelalterliche Schlossanlage auf den Åland-Inseln

    An einem schmalen Sund liegt eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Ålands, das 1388 erstmals urkundlich erwähnte Schloss Kastelholm. Bis 1643 diente es den königlich-schwedischen Vögten und Steuereintreibern als Wohnsitz. Danach zogen diese nach Turku um. Ein Brand im Jahre 1745 beschleunigte den Verfall der Anlage.
    Seit 1980 wird Kastelholm wieder von Grund auf restauriert.
     
    Der Burg benachbart ist das Freilichtmuseum Jan Karlsgården, wo man die Bauernkultur Ålands aus dem 19. Jahrhundert wieder aufleben läßt.
     
    Auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegt Vita Björn, das 1784 erbaute erste öffentliche Gefängnis Finnlands und das letzte auf den Åland-Inseln. Als 1974 der letzte Gefangene floh, gab man es auf und machte ein Museum daraus.
    Notvikstornet Notvikstornet
    ist ein Teil der Festung Bomarsund

    Wenige Kilometer östlich von Kastelholm sind am Bomarsund die Mauerreste der gleichnamigen Festung zu besichtigen.
    Als 1809 die Åland-Inseln von Schweden Russland anheimfielen, waren die Schäreninseln der westlichste Punkt des Zarenreiches. Åland sollte zur Seefestung ausgebaut werden. Nach 25-jähriger Bauzeit war 1854 eine Anlage für eine 2.500 Mann starke Truppe fertiggestellt. Die Hälfte des ursprünglichen Planes war verwirklicht, als während des Krimkrieges eine englisch-französische Flotte von 70 Kriegsschiffen und ein Heer von 12.000 Mann die Festung angriff, woraufhin die Russen die Festung selbst in die Luft sprengten.
     
    Die Museen sind von Mai bis September geöffnet.
    In Kastelholm gibt es nur geführte Rundgänge.
    Das åländische Kulturleben wird heute hauptsächlich von gemeinnützigen Vereinen gestaltet; da gibt es Chöre oder kleinere Orchester und Laienspielgruppen mit einer Reihe von öffentlichen Aufführungen.
    Bekannt sind dazu die Literaturtage in Mariehamn im Frühjahr, Ålands Kulturfestival im Herbst oder das hochklassige Orgelfestival in Kirchen Ålands im Juli.
    Die åländischen Schären haben im Laufe der Zeit viele Schriftsteller angeregt. Unter den Schriftstellern, die über Åland hinaus einen Lesekreis erreicht haben, können Sally Salminen und Anni Blomqvist erwähnt werden. Auch für die darstellende Kunst diente die åländische Landschaft als Inspirationsquelle. Viele åländischen Motive findet man in Sammlungen außerhalb Ålands wieder.
    Das Kunstmuseum von Åland in Mariehamn zeigt eine ständige Ausstellung åländischer Kunst. Verteilt über Åland findet man auch andere Kunstgalerien.
    Die mächtige åländische Seefahrtstradition wird durch das Seefahrtsmuseum von Åland mit seinen großen Sammlungen der Segelschifffahrtsepoche dokumentiert.
    Das Ålands Museum schildert die åländische Geschichte von der Vorzeit bis heute.
    Auf dem Lande findet man dazu verschiedene kleinere Museen:
    Am alten Postweg gibt es in Eckerö das Post- und Zollhaus aus dem Jahre 1828, heute ein Ort für Ausstellungen, Musik und Theater, nicht weit davon entfernt Ålands Jagd- und Fischereimuseum.
    In Vårdö lädt Ålands Schulmuseum ein. Das Gebäude wurde 1888 durch den Lehrer Viktor Jansson errichtet, der dort bis zu seinem Tode.1895 unterrichtete und lebte.
    Die Museumsbehörde Ålands verwaltet die zahlreichen vorgeschichtlichen Stätten. Im Norden gibt es bei Saltvik das archäologische Fundgebiet Borgboda. Hier liegen die größte Fliehburg der Region und mehrere Grabfelder sowie "Idas stuga", eine alte Kate, in der es Informationen zum Gebiet gibt. In der Nähe findet man das Steinzeitdorf Långbergsöda. Hier wohnten die ersten Åländer vor ungefähr 6.000 Jahren. Einer der Wohnorte wurde als "Steinzeitdorf" hergerichtet, wo Besucher rekonstruierte Hütten, Kanus, und Geräte sehen können.
    Eins der größten Grabfelder Ålands aus der jüngeren Eisenzeit und Hausfundamente befindet sich im Mittelalterhaus an der Kirche Jomala.
    Im Rahmen des Nordischen Ministerrates arbeitet "Nordens Institut" auf Åland. Es hat die Zielsetzung, das åländische Kulturleben zu stärken sowie die kulturellen Verbindungen zwischen Åland und dem übrigen Norden aufrecht zu erhalten und zu fördern.


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    Wirtschaft und Gewerbe in Åland
    Seefahrt bestimmt das Auskommen

    Åland ist eine kleine Gesellschaft mit freier Wirtschaft und somit in hohem Maße auf den Austausch von Waren und Diensten mit den angrenzenden Regionen angewiesen. Der Selbstversorgungsgrad ist auf vielen Gebieten gering, und der lokale Markt ist begrenzt. Die geografische Lage zwischen zwei wirtschaftlichen Zentren - Süd-Finnland und dem Gebiet um Stockholm - gibt gewisse Vorteile, macht aber auf der anderen Seite die Region auch leicht verletzbar. Auf der einen Seite findet man zwei große nahegelegene Marktgebiete nahegelegen - zum Vorteil nicht zuletzt für die Seefahrt -, auf der anderen Seite ist Åland besonders abhängig von der Konjunkturlage der naheliegenden Märkte, und die Bevölkerungszahl wechselt kräftig mit den Schwankungen in der Wirtschaft. In schlechten Zeiten geht in erster Hand der Auswanderstrom nach Schweden.
    Seit langem ist die Erwerbsquelle der Åländer Seefahrt, Landwirtschaft und Fischerei gewesen. Der Tourismus ist seit den sechziger Jahren ein zunehmender Erwerbszweig, jedoch sehr saisonbetont.
    Im Takt mit dem zunehmenden Tourismus und der Entwicklung von Dienstleistungen sind die ursprünglichen Erwerbszweige geringer geworden, jedoch immer noch bedeutungsvoll.
    Auf kleinen Arealen, begünstigt vom milden Klima, hat ich die åländische Landwirtschaft auf Spezialkulturen umgestellt, z.B. Zwiebeln, Chinakohl, Gurken, Zuckerrüben, Kartoffeln und Äpfel.
    Die Seefahrt hat große Bedeutung für die åländische Wirtschaft, mit wichtigen Verbindungen zu den Erwerbsmöglichkeiten an Land. Sie berührt den Tourismus, den Handel und die Industrie, aber auch der finanzielle Sektor hat starke Verbindungen mit der Reedereibranche. Die kapitalintensive Seefahrt trägt dazu bei, dass das Bruttosozialprodukt per Person auf Åland hoch ist, während die Einkommensstufe auf Åland nicht den Durchschnitt des Einkommens für ganz Finnland übersteigt.
    Die Entwicklung im Fährverkehr hat auch in den letzten Jahren stagniert, was schwere Folgen für die Wirtschaft im Ganzen hatte. Der Fährverkehr war die Voraussetzung für die starke Entwicklung des Tourismus. Die Anzahl der Einreisenden nach Åland übersteigt heute gut eine Million, und der Tourismus hat wichtige Arbeitsquellen geschaffen. Hotels und Pensionen verfügen über ca. 2.600 Betten, und darüber hinaus gibt es mehr als 2.000 Ferienhäuser. Diejenigen, die nur auf einen kurzen Besuch kommen, wohnen oft an Bord der Kreuzschiffe.
    Im Sommer kommen viele Gäste in eigenen Segel- oder Motorbooten und können einen der etwa 30 åländischen Gasthäfen anlaufen.
    Die Industrie auf Åland ist verhältnismäßig klein. Dadurch, dass sie zum großen Teil Landwirtschaftsprodukte und Fisch verarbeitet, ist der indirekte Beschäftigungseffekt von großer Bedeutung.
    Auf Åland findet man auch Plastik- und Metallindustrien, Maschinenbau, Tischlereien, Druckereien und hochtechnologische Industrie.


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    Gute Verbindungen vom Festland
    Fähren und Flugverbindungen nach Åland

    Birka Cruisis und Ånedin Linjen kreuzen zwischen Stockholm und Mariehamn, Eckerö Linjen [de] fährt zwischen Grisslehamn und Eckerö.
    Von den beiden großen Reedereien hält Viking Line zwischen Stockholm, Kappellskär und Turku Verbindungen mit Mariehamn, Silja Line von Stockholm und Turku aus.
    Außerdem kann man mit Schärenfähren von Osnäs und Korpo nach Hummelvik und Långnäs fahren.
    Finnair fliegt von Turku und Helsinki nach Mariehamn.
    Skärgårdsflyg fliegt zwischen Stockholm und Mariehamn aber auch Taxiflüge auf die Schären und nach Turku.


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    Eine russische Gründung
    Mariehamn

    Mariehamn
    Mariehamn, eine russische Gründung aus dem Jahre 1861, ist heute Hauptstadt des Archipels. 11.000 Menschen leben in der Seefahrtsstadt, die auf einer 1,5 Kilometer lange, schmalen Landzunge zwischen den beiden Häfen des Ortes liegt.
    Seefahrt hat Tradition auf den Åland-Inseln. Heute verdienen sich 25 % der Åländer ihren Lebensunterhalt in Schifffahrt und Tourismus. Mariehamn mag eine der kleinsten Hauptstädte der Welt sein, für Kurzweil ist dennoch gesorgt. Schon im Mai erwacht entlang der beiden Yachthäfen ein munteres Treiben. Auf den Promenaden und Kaianlagen flanieren junge Familien und die Sonnenterrassen von Restaurants und Hotels beginnen sich zu füllen.
    Während des ganzen Sommers bis hinein in den September beleben Märkte, Regatten und Musikveranstaltungen das Bild dieser lebhaften Kleinstadt.
    Höhepunkte des kulturellen Lebens sind die Seefahrtstage und das Alandia Jazz Festival im Juli.


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    Mariehamn
    Viermastbark Pommern

    Viermastbark 'Pommern'
    Die "Pommern" ist eines der wenigen Segelschiffe, das bis in die heutige Zeit bewahrt wurde und in ihrer Klasse das allerletzte noch in vollkommen ursprünglichem Zustand erhaltene Segelschiff.
    Gebaut wurde die Viermastbark "Pommern" 1903 von J.Reid & Co. in Greenock bei Glasgow für eine deutsche Reederei. Sie ist aus Stahl und als 4-Mast-Bark getakelt. Da ihr "Royals" fehlen, gehört sie zum sogenannten "glatzköpfigen Typ". Die "Pommern" hat eine Länge von 95 m, eine Breite von 13 m und eine Tiefe von 7,5 m. Ungeladen geht sie 3,7 m und geladen 6,7 m tief. Das Ladevermögen ist 4.050 Tonnen. Der Großmast hat eine Höhe von 50 m. Die totale Segelfläche ist 3.240 m², davon 2.450 m² Rahsegel. Die Besatzung bestand aus nur 26-27 Mann.
    Während den Jahren 1923 bis 1952 gehörte die Bark zu der weltbekannten Segelschiff-Flotte des Seefahrtsrates Gustaf Erikson. Dieser hatte die "Pommern" (ex. Mneme) am 16. Mai 1923 vom griechischen Staat gekauft, dem das Schiff bei der Teilung der deutschen Flotte nach dem Ersten Weltkrieg zugesprochen worden war. Der Kaufbetrag war 3.750 Pfund samt 150 Pfund Provision.
    Wie alle anderen Segelschiffe des Seefahrtsrates Gustaf Erikson frachtete die "Pommern" Weizen von Australien nach England. Die Last der "Pommern" umfasste im Durchschnitt 49.000 Säcke.
    Die Weizenschiffe veranstalteten inoffizielles Wettsegeln auf der Strecke Spencergolf - Falmouth oder Queenstown. Die schnellste Reise unternahm 1854 das englische Schiff "Lightning", das die Strecke Melbourne - Liverpool in 64 Tagen zurücklegte - allerdings ohne Weizenlast.
    Der Rekord auf der Weizenroute "The Grain Race" ist im Besitz der "Parma", die im Jahre 1933 ihren Rekord mit 83 Tagen setzte. Die "Pommern" machte 1936 ihre schnellste Reise, die 94 Tage dauerte, nach der "Herzogin Cecilie" (86 Tage) und der "Passat" (87 Tage).
    Mariehamn besuchte die "Pommern" jährlich von 1932 bis 1936. Am 28. August 1939 lief die "Pommern" im Heimathafen Mariehamn ein, wo sie seither fest verankert liegt. Eine Ausnahme war das Jahr 1944, wo sie in Stockholm vorübergehend als Getreidespeicher diente.
    Im Jahre 1952 schenkten die Geschwister Eva Hohenthal und Seefahrtsrat Edgar Erikson die "Pommern" der Stadt Mariehamn, damit sie als Museumsschiff bewahrte werde - als letztes Frachtsegelschiff in originalem Glanz.


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    Traditionssegeln in Ålands Gewässern
    Galeasse "Albanus"

    Galeasse 'Albanus'
    Im Jahre 1986 gründeten ein paar Åländer die "Skeppsförening Albanus", einen gemeinnützigen Verein, der sich die Rekonstruktion der alten, 1928 gesunkenen Galeasse "Albanus" vornahm. Aus 600 gespendeten Kiefern- und Fichtenstämmen, 1.500 Bolzen und 12.000 Holznägeln, nach alten Zeichnungen und einem Modell der historischen "Albanus" aus dem Seefahrtsmuseum von Mariehamn bauten ein halbes Dutzend Schiffsbaumeister den Küstenfrachtsegler neu. 1988 wurde der Nachbau zu Wasser gelassen. Heute dient der Schoner als schipperndes Klassenzimmer. An Bord lernt man nicht nur, ein Boot nach alter Tradition, also ohne Winschen und Kurbeln, zu segeln, sondern auch biologische Messungen in den Schärengewässern vorzunehmen. Dieses Konzept kommt an.
    Zuwachs hat die neue "Albanus" auch schon bekommen. Seit 1992 schippert der weiße Gaffelschoner "Linden" in der Ostsee herum, ebenfalls ein åländischer Frachtenseglernachbau. Und das nächste Projekt liegt in Mariehamn bereits auf Kiel: Ein Ålandskuta, ein Nachbau eines Dreimasters aus dem Jahre 1768.
    Interessenten an einem Segeltörn auf der "Albanus" können sich an auf Skandinavien spezialisierte Reisebüros wenden.

    Berit Schmiedendorf, Süddeutsche Zeitung. Gekürzt und überarbeitet von Uwe Lorenz


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    Angelparadies Åland

    Einzigartige Erlebnisse bieten die Åland-Inseln Sport- und Hobbyanglern. Sind die Inseln bei Kennern vor allem für das Spinnangeln auf Hecht berühmt, so warten in den salzarmen Brackwässern der Ostsee Rekordfänge von Ostseelachs oder Seelachsforelle, von Barsch, Zander oder dem Strömling, dem kleinen Ostseehering.
    Mai und Juni ist der beste Zeitpunkt, um den eigensinniegn Ostseelachs herauszufordern, die Meerforelle geht am besten im Spätwinter und Spätherbst an den Haken. Und natürlich kann man sich im Winter aufs Eis zum Eisangeln begeben.
    Fachkundige åländische Angelführer weisen vor Ort gerne in die Geheimnisse und lokalen Bedingungen der Angelreviere ein.
    Über Angelmöglichkeiten informiert die Broschüre "Sportangeln auf Åland", erhältlich bei Ålands Turistinformation.


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    Spezialitäten der Schären
    Leckerer Urlaub

    Fisch regiert die Schären, jedenfalls deren Küchen. Einst sagte man, dass eine Finnin erst dann heiraten dürfe, wenn sie den Strömling, den Ostseehering, auf hundert verschiedene Arten marinieren könne.
    Ob wahr oder nicht, das Ergebnis solcher Künste kann sich sehen lassen, zum Beispiel bei einem Schärenbuffet: Als Entrée eine Auswahl von Strömlingen mit deftigem Roggenbrot.
    Danach könnte die Wahl auf gegrillten oder gebeizten Lachs, auf eine geräucherte Scholle oder Kohlrouladen mit Lachs- und Steinbuttfüllung fallen. Der August in den Schären ist zudem die Jahreszeit des Krebsessens.
    Als nächste Gang böte sich ein Lammkotelett mit Apfelsoße und honigglasierten Preiselbeeren an. Die Wiesen der inneren Schären bieten beste Voraussetzungen für eine natürliche Weidewirtschaft, in deren Mittelpunkt auch Schafe stehen. Oder lieber geräucherten Hecht mit Pfifferlingssauce?
    Im Juni stehen in den Schären die Apfelbäume in Blüte, und etwas später im Juli funkelt es leuchtendrot zwischen dem Grün am Boden. Die Erdbeerernte hat begonnen und schlägt sich auch im Nachtisch des Schärenbuffets nieder. Crêpes à la Boklubb oder Sanddornparfait wäre die Alternative.
    Wofür man sich entscheidet - Schärendelikatessen garantieren Frische und beste Qualität. Wer sicher sein möchte, dass Produkte aus der Schärenregion mit traditionellen Rezepten bei hoher Kochkunst auf den Tisch kommen, achtet auf das Gütesiegel "Skärgardssmak".


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    Expo2000
    Finnischer Birkenhain putzt sich heraus


    Ein Birkenhain und die Architektenfamilie Narjus-Siikala
    Der finnische Birkenhain, das rauschende Herz des Windnest-Pavillons, bereitet sich auf den Umzug im Frühjahr vor. Die stattlichen weißen Stämme sind mit Sorgfalt ausgewählt und auf das Überwintern vorbereitet worden. Jetzt warten die Birken auf den April, wenn sie sachte zum Expo-Repräsentationsformat erweckt werden.
    "Insgesamt erhält der Pavillon 82 Birken", berichtet Aino-Kaisa Nuotio, Planungsleiterin bei Viatek Oy. "Die größten, 15 m hohe Rauhbirken, kommen aus Deutschland, denn derart große, mit Wurzeln gepflegte Birken gibt es in finnischen Baumschulen nicht. Aus Finnland kommen über siebzig Birken von 10-13 m Länge nach Hannover."
    Die beste Verpflanzungszeit für deutsche Birken liegt beim Monatswechsel März/April, und für denselben Zeitpunkt ist auch das Anliefern der Birken aus Finnland geplant. Weil in Finnland zu dieser Zeit der Boden noch gefroren ist, werden die Bäume schon im Herbst aufgestellt und für die Fahrt nach Deutschland versandfertig gemacht. Die ausgewählten Birken überwintern von Torf umgeben so, dass die Wurzelscholle nicht vollständig einfriert. Die gut verpackten Bäume werden aus Finnland und Deutschland im Kältetransport nach Hannover gebracht. Da der Finnische Pavillon beim Eintreffen schon fertiggestellt ist, werden die Birken mit einem Kran in die Mittelfläche des Gebäudes gehoben.
    Rollendes Unterholz
    Gestrüpp und Unterholz des Birkenhains soll so echt wie möglich aussehen und trotzdem handlich und leicht transportierbar sein. "Wir beschlossen auf lappländischen Lichtungen in einem Meter breiten Streifen Gestrüpp zu lösen, das Blaubeerkraut und Moosvegetation hat. Die im Herbst auf Lager genommenen Gestrüppscheiben werden über Winter in der Baumschule aufbewahrt, dann im Frühjahr langsam geschmolzen, und als Rollen nach Hannover transportiert", erklärt Aino-Kaisa Nuotio.
    Beim Bau des Pavillons werden für Birken und Gestrüpp Bewässerungssysteme angelegt. Ausreichend Wasser muss für die Bepflanzung zur Verfügung stehen, denn eine große Birke kann in Freiheit rund um die Uhr 800 Liter Wasser verbrauchen.

    aus: Expo2000 Finnland Magazin, 1/2000

    Expo2000 Finnland-Magazin
    Die Finnische Außenhandelsgesellschaft FINPRO publiziert zur Expo2000 eine Serie bunter
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    Tel.: 0511-820040 · Fax: 0511-8606814
    oder online über www.finnland2000.de


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