Landesnachrichten
Zeitschrift der Deutsch-Finnischen Gesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V.
Nr. 96 - November 1999

Polartaucher
Kuiik-ko, kuiik-ko ... schallt es über den blauen, weiten See. In der Ferne sieht man den schwarzweiß gestreiften Hals eines eindrucks-
vollen Wasservogels über der Wasser-
oberfläche.
Sie haben einen Polartaucher gehört und gesehen, einen der mythischen uralten und faszinierenden Wasservögel der finnischen Seenwelt.
Den Schöpfungsmythen nach holte der Polartaucher Schlamm vom Grund des Urmeeres, aus dem Gott festes Land schuf.
Der Ruf des Polartauchers ist zugleich auch eine Aufforderung "Willkommen zum Entspannen" - in der Wildmark-
natur des Puula-Kyyvesi-Seengebietes mit seinen Tausenden von Inseln und fischreichen, klaren Gewässern.
Finnlands schönste Gemeinde
Kangasniemi

Kangasniemi ist eine naturnahe und gewässerreiche Gemeinde mitten in Seen-Finnland an der Fernstraße 13 zwischen Mikkeli (52 km) und Jyväskylä (63 km). Hier befindet sich das Puula-Kyyvesi-Seengebiet, in dem der Naturliebhaber eine Menge findet: die Stille am Lagerfeuer, das Farbenspiel der Abendsonne, ein Paddelausflug zwischen den Inseln oder vom warmen Uferfelsen geangelte Barsche.

Nach der Eiszeit sollen die ersten Menschen um 7.000-8.000 v. Chr. in diese Region gekommen sein. Kangasniemi selbst, so die Erkenntnissen der Geschichtsschreibung, wurde schon vor dem 15. Jahrhundert bewohnt, allerdings nur so lange, bis die Anbaumöglichkeiten in der näheren Umgebung ausgeschöpft waren.
Der größte Teil von Kangasniemi gehörte schon ab 1550 den Vorfahren der heutigen Bevölkerung. Kangasniemi wurde 1650 selbstständige Kirchengemeinde. Die Gemeinde trennte sich von der Kirchenverwaltung im Jahre 1867 und hielt bald darauf die erste Gemeindeversammlung ab. Seither funktioniert Kangasniemi als selbstständige Gemeinde.

Kangasniemi heute
Kangasniemi liegt in Süd-Savo und gehört zum Gebiet von Ost-Finnland. Kangasniemi hat 6.88l Einwohner. Die Gesamtfläche beträgt 1326,5 km², davon sind 1069,6 km² Landfläche und 256,9 km² Wasserfläche Die Uferlinie beträgt 1.550 km Das Gebiet ist dünn besiedelt, im Durchschnitt 6,6 Einwohner pro Quadratkilometer. In der Gemeinde gibt es etwa 3.000 Freizeitwohnungen, so dass sich die Einwohnerzahl im Sommer verdoppelt.
Die Arbeitsplätze verteilen sich auf: Dienstleistungen 49,6 %, Weiterverarbeitung 23,5 %, Landwirtschaft und Grunderzeugung 27,0 %. Die Arbeitslosigkeit war in den letzten Jahren hoch und lag 1998 noch bei 20 %. Kangasniemi wurde 1997 bei einem TV-Wettbewerb zur schönsten Gemeinde Finnlands gewählt.
Die heutige schöne Holzkirche mit dem Glockenturm wurde zwischen 1811 und 1814 erbaut. Eingeweiht wurde die Kirche am 1.1.1815. Sie bietet 1.500 Sitzplätze. Der Maler B.A. Godenhjelm malte das Altarbild "Jesus verabschiedet sich von seiner Mutter". Die Orgel wurde im Orgelwerk von Kangasala erbaut und 1954 fertiggestellt.
Das Gebäude der Gemeindeverwaltung, geplant vom Architekturbüro Olavi Noronen, wurde 1992 fertiggestellt und ist mit 67 Arbeitsräumen und 7 Konferenzräumen ausgestattet. Der Mehrzwecksaal, in dem auch die Gemeinderatsversammlungen stattfinden, hat etwa 200 Sitzplätze. Außer den Versammlungen finden dort auch viele Konzerte, wöchentliche Filmvorführungen und Kunstausstellungen statt.

Kultur und Kunst
Kangasniemi ist eine traditionelle Kulturgemeinde. Der Volksdichter Otto Manninen wurde 1872 in Kangasniemi geboren. Das Studium und die Arbeit führten Prof. Manninen nach Helsinki. Aber er kehrte immer zurück, um seine Freizeit auf der Insel Rämiäinen im Puulasee zu verbringen. Auf der Insel entstanden viele seiner berühmtesten Werke. Seine Frau, die Schriftstellerin Anni Swan, sowie viele berühmte finnische Schriftsteller verbrachten die Sommermonate in Manninens Sommerhaus in Kotavuori.
Der berühmteste Coupletsänger aller Zeiten, Hiski Salomaa, "Lännen Lokari", wurde am 17.5.1891 in Kangasniemi geboren. Von seinen beachtlichen Kompositionen und Vorführungen in den USA wurden Dutzende auf Schallplatten festgehalten. Die berühmtesten Lieder beschreiben die Auswanderungszeit der Flößer und Waldarbeiter.
Der zur Zeit bekannteste Künstler in Kangasniemi ist der Bildhauer Juhanni Saksa, der eine eigene Galerie in Vaimosniemi hat. Seine Skulpturen stellen unter anderem meisterliche Tierfiguren dar. Als Material verwendet Saksa immer mehr Marmor, wegen seiner Farbigkeit und seiner herausfordernden Bearbeitung. Saksa hatte unzählige Ausstellungen und bekam für seine Werke Preise in der ganzen Welt. Die Galerie von Juhanni Saksa ist von Juni bis August geöffnet, Tel. 040-5861878.
An der Überlandstraße 13 in Läsäkoski liegt die Galerie Virrankorva ("Ohr des Flusses"), deren Eigentümerin die Künstlerin Pia Lesslie ist. Die Galerie bleibt leider im Sommer 2000 geschlossen.
Die dritte bekannte Galerie ist die Kunstburg, die der Künstler Pekka Hiltunen aus großen Steinblöcken erbaut hat.
Viele kleine Geschäfte bieten die traditionsreiche Handarbeit in Kangasniemi an. Bekannt ist der Kunstschmied Hannu Aikas, vor allem für seinen Schmuck und seine Kerzen. Die in Sinila hergestellten selbstbedruckten, gewebten und gestrickten Erzeugnisse sind sehr beliebt. Kontakt: Minna Lahikainen, Tel.: 015-434055. Im Handarbeitszentrum von Anni und Otto kann man Qualitätsprodukte aus der Region kaufen. In diesem Zentrum kann man auch selbst weben, Tel.: 015-431982.
Der Marktplatz und der angrenzende Park sind im Sommer besonders schön. Die örtlichen Pflanzenkundler haben für diesen Park etwa 200 verschiedene einheimische Pflanzen zusammengestellt. Jede Pflanze ist mit dem finnischen und dem lateinischen Namen versehen. Den ganzen Sommer über kann man das Blühen im Park genießen. Tierskulpturen von Juhanni Saksa Saksa und ein Springbrunnen zieren den Park. Vom Marktplatz aus kann man auch Rundfahrten mit dem im letzten Jahrhundert erbauten Schiff von Sisko unternehmen.

Kangasniemi für aktive Menschen
Wandern, radfahren, reiten, schwimmen, paddeln, rudern, segeln, surfen, dem Naturliebhaber bieten sich im Sommer viele Möglichkeiten.

Fischen und Schleppangeln
Fischen kann man das ganze Jahr über: Eisangeln von November bis April, Fliegenfischen und Spinnangeln von März bis Dezember. Das Wasser der Seen und Flüsse ist sauber und klar. Die größten Seen sind Kyyvesi und Puulavesi, der bis etwa 60 Meter tief ist. Sonst sind die Seen recht flach, meist unter 10 Metern. Als gute Fischgründe gelten Rauhavirta (Hechte, aber auch Forellen und Äschen), der 1,5 km lange Havujoki sowie der 2 km lange Nykälän kosket (Regenbogenforellen) und Porsaskoski (Forellen, Hechte, Barsche).
Für das Angeln mit der Rute ohne Rolle mit natürlichen Ködern braucht man weder einen staatlichen Angelschein noch einen Schein der Fischereigebiete. Fliegenfischer, Spinnangler, Schleppangler über 18 Jahre brauchen in jedem Fall beide Bescheinigungen. Genaue Regelungen wie auch eine Übersicht über Schonzeiten und Mindestmaße der Fische erhält man vor Ort. Keine Frage, daß man Fische nicht nur grillen und räuchern kann, sondern auch zu einer deftigen Fischsuppe zubereiten kann.

Jagen
Die örtlichen Jagdgesellschaften in Kangsniemi nehmen Gastjäger mit auf die Jagd, die selbstverständlich die finnischen Jagdgesetze und die Anordnungen des jeweiligen Jagdleiters befolgen müssen. Rechtzeitig vorher müssen beglaubigte Kopien der Jagdscheine und die Daten der Jagdwaffen vorgelegt werden. Auerhahn, Birkhahn und Haselhühner können mit Flinte, Gewehr oder Bogen von Mitte Septenmber bis Ende Oktober bejagt werden, Hase mit Flinte oder Bogen von September bis Ende Februar, Enten von Ende August bis Dezember. Das geschossene Niederwild bekommt der Gastjäger.
Für die Elchjagd (letzter Samstag im September bis 15.12.) gelten besondere Vorschriften hinsichtlich Gewehr und Kugeln. Und alle Beteiligten müssen aus Sicherheitsgründen rote Jacken oder Westen und rote Mützen tragen. Die Jagd wird als Treibjagd oder mit Elchhund organisiert. Vom geschossenen Elch bekommt der Gastjäger den Kopf mit Geweih und das Fell.
Die Jagdreviere sind zwischen 1.500 und 7.000 Hektar groß, insgesamt gibt es in Kangasniemi über 100.000 Hektar Jagdgrund. Geschossen werden im Jahr zwischen 100 und 150 Elche.

Wandern auf Naturpfaden
Kangasniemi hat drei gut markierte Naturpfade, die zur Erholung und als Trimmpfad dienen, bei Kutemajärvi, Siikajärvi (im Winter auch gewartete Loipe) und Suurola (auch Vogelbeobachtungsturm). Die Pfade führen durch ursprüngliche Natur von Süd-Savo. Es gibt Unterstände. Man kann Vögel, Hasen, Fuchs, Elche und mit etwas Glück einen Bären beobachten. Die Länge der Pfade beträgt jeweils 5-10 km.

Winterfreuden
Möglichkeiten zum Skilauf gibt es auf beleuchteten Loipen oder durch abwechsleungsreiches Waldgelände. Schlittschuh laufen? Keine Frage. Auch Hundeschlittenfahrten werden angeboten, oder - wer es etwas flotter haben möchte - Motorschlittensafaris, Lagerfeuer, Kaffetrinken, Eisfischen inklusive.

Die wichtigsten Veranstaltungen
Im Juni / Juli finden die traditionellen Musikwochen von Kangasniemi statt. Diese Musikwochen sind ein hochrangiges Konzert und Schulungsereignis. Im Jahr 2000 findet dieses Ereignis bereits zum 18. Mal statt. Die Konzerte werden im Gemeindehaus, in Schulen sowie in Nachbarorten abgehalten. Der künstlerische Leiter der Musikwochen ist der Philosophiekandidat Markku Turunen. Die nächsten Musikwochen finden vom 27.6.-6.7.2000 statt. Kontakt: Kulturamt, Tel.: 015-78012265.
Das Laientheater führt jeden Sommer ein volkstümliches Schauspiel auf. Im nächsten Sommer wird voraussichtlich ein Musical von Hiski Salomaa aufgeführt.
In Luusniemi findet das größte private Volksmusikereignis statt, zu dem Sänger und Spieler aus dem ganzen Land kommen. Der Organisator ist Tapani Lahikainen, der selbst ein bekannter Volksmusiker ist. Die Stimmung ist besonders reizvoll, wenn die verschiedenen Künstler am Lagerfeuer auftreten.
In Luusniemi findet auch das kleinste Bluesfestival der Welt statt. Der Luusniemi-Blues wird im stets vollen Gemeindehaus gespielt.
Der Ruderwettbewerb auf dem Puulasee lockt jeden Sommer Hunderte von Ruderern an. Es gibt dabei verschiedene Einzel- und Gruppenwettbewerbe. Erwähnenswert ist auch das Mannschaftsrudern der Kirchboote. In Verbindung mit diesem Ereignis finden Konzerte und Kulturveranstaltungen statt.
In Finnland gibt es eine besondere "Tanzbodenkultur". Diese Tanzplätze liegen meistens an besonders schönen Seeufern. In Syvälahti wird diese Kultur schon seit 45 Jahren gepflegt. An manchen Tanzabenden kommen hier 2.000 - 3.000 Tänzerinnen und Tänzer zusammen.
Und das gibt's auch noch: Skilaufen im Sommer mit Schildbürgerstreichen auf einem Heufeld im Dorf Suurola Und das: Koko Yön Kupsajaiset (Nachtpurzeln), ein Sommernachtsfest auf Käpyniemi in Luusniemi, und Ketokuhinat (Feld- und Flurgewimmel) ein bunter Abend mit der Wahl der Miß Sommer auf dem Tanzplatz Syvälahti.

Das "Sexfestival" in Kutemajärvi
Diese Veranstaltung fand im vergangenen Sommer statt im Rahmen des "Internationalen Jahres der älteren Menschen" der Vereinten Nationen und richtete sich vor allem an Menschen über 45 Jahren "mit Lebenserfahrung". Das Ereignis beinhaltete Vorträge von Sachverständigen in Sachen Partnerschaft, Sexualität und Gesundheit. Im Zusammenhang mit dem Festival fanden Ausstellungen, Kulturereignisse mit Flößerromantik und stimmungsvollen Abenden statt.
Bei allen Veranstaltungen war man bestrebt, die Sachlichkeit und Familienbezogenheit zu wahren. Die überzogenen Überschriften der Zeitungen sowie auch die Berichterstattung des Fernsehens entsprachen nicht immer dem wirklichen Ereignis. Die Veranstaltung soll im nächsten Jahr fortgesetzt werden.

Gemeinde Kangasniemi
Kangasniemen kunta
Otto Mannisen tie 2
FIN-51200 Kangasniemi

Tel.: 00358-15-780111 · Fax: 00358-15-7801292


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Eisangeln in Kangasniemi

In Mittelfinnland beginnt das Eisfischen im November und Dezember, wenn die Seen gerade zugefroren sind - die beste Zeit, auf Forelle zu gehen. Gut ist es auch wieder im Frühjahr, im März und April, wenn auf dem Eis kein Schnee mehr liegt und die Tage heller und länger geworden sind. Barsche, Hechte, Felchen und Rotaugen kann man den ganzen Winter über fangen, aber auch sie werden im Frühjahr aktiver. Mitten im Winter fressen die Fische in der hellen Zeit, also zwischen 9 und 15 Uhr; Ende Januar werden die Tage schnell länger, und die Fische beginnen morgens und abends zu beißen.

Ausrüstung
Alle Angler brauchen Geduld und gutes Sitzfleisch. Und wer auf dem Eis sitzt, braucht dazu noch einen warmen Winteroverall und warme Gummistiefel. Die Handschuhe sind am besten ohne Finger, so daß man besser die Köder wechseln kann.
Der Eisbohrer muß im guten Zustand sein, weil das Eis bis 50 cm dick sein kann. Weiterhin braucht man einen Eislöffel, um das Eisloch zu reinigen. Na, ja, und einen Hocker mit warmer Sitzauflage.
Die Winterangel ist klein, die Rute mit Rolle hat eine Länge von 15 bis 60 cm. Benutzt werden Zocker und Mormuskas, auch Twister und kleine Naßfliegen sind gut. Farben und Größen hängen von der Jahreszeit und vom Wetter ab. Als Köder nimmt man lebende Larven, Würmer, Teig oder auch kleine Fische.

Technik
Zocker werden 10 bis 15 cm angehoben und wieder auf die alte Stelle abgelassen. Mormuskas sollte bis zu 10-mal pro Sekunde flattern. Am besten bekommt man Fische, wenn man wie ein Fisch denkt. Man fängt vom flachen Ufer an und geht dann tiefer. Irgendwo sind sie.

Ein schöner Tag ...
Nach einem tüchtigen finnischen Frühstück geht es los in die stille Natur auf einem Wildmarksee. Am Ufer den Tag über ein Lagerfeuer, zum Aufwärmen, Kaffee machen, Fische grillen oder vielleicht um einen gerade geangelten Bachsaibling warm zu räuchern. Am Abend wartet dann die finnische Sauna, wonach man in gemütlicher Runde zusammensitzt. Ja, beim letzten Mal, da fing ich einen Fisch, der war so groß, der ging nicht einmal durchs Eisloch ...


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Paddeln
Auf dem Kyyvesi (JavaPicture)
~ Die Naarajoki-Route ~

Die Paddelstrecke Naarajoki ist ein faszinierender Wasser-Naturlehrpfad in der Mitte, im Schoße Finnlands. Die Strecke führt durch drei Gemeinden: Pieksämäki, Haukivuori und Kangasniemi und durch die Seen Puulavesi und Kyyvesi.
Start ist auf dem Campingplatz Lomatrio (Pieksämäki), Endpunkt der Gesamtstrecke der Campingplatz Puulan Muikku (Kangasniemi).
Die Route ist insgesamt etwa 110 km lang, etwa 60 km davon fährt man auf Flüssen. Man kann auch Teilstrecken paddeln. Wer weniger Zeit hat, kann als Ziel auch Haukivuori wählen. Die Route ist ausgeschildert.
Der Fluß Naarajoki selbst fließt ruhig und mäandriert. Die schärfsten Kurven hat man schon anfangs des Jahrhunderts begradigt, um die Flößerei zu erleichtern. Oft trennen sich das natürliche Flußbett und kanalisierte Strecken auf ein paar hundert Metern. Meist sind beide Routen befahrbar. Die "Umwege" sind etwas romantischer. Der weitere Teil der Paddelroute geht weitgehend über Seen, teilweise durch Schärengebiete.
Unterwegs findet man Biber-Bauten, auf den Seen unter anderem auch Singschwäne.
An der Naarajoki-Route war man fleißig im Herbst 1999. Es gibt nun insgesamt acht Rast- und Übernachtungsplätze und eine gute Routenmarkierung - fertig für das Jahr 2000. Die Plätze sind vom Wasser aus schon von weitem am gelben Zelt-/Kanu-Zeichen erkennbar.
Für die Route sollte man sich mindestens 4 Tage Zeit nehmen, die schöne Landschaft lädt zu allerdings zum längeren Verweilen ein. Ein Kompaß ist sehr empfehlenswert. Gute Wasserverhältnisse im Frühsommer, im Spätsommer teilweise steinig. Geeignet für Canadier und Kajak - für die ganze Familie.
Karten zur Paddelroute gibt es zu kaufen in den Gemeinden Pieksämäki, Haukivuori und Kangasniemi sowie auf den Campingplätzen Lomatrio und Puulan Muikku: Naarajoki Melontareitti (Naarajoki Paddelführer), Luontomatkailu-Karten Puula und Kyyvesi, jeweils 1:50.000.
Eine ausführliche und nach eigener Befahrung im Sommer 1999 aktualisierte Beschreibung der Naarajoki-Route findet sich im Internet unter:

Paddelrouten auf finnischen Seen und Flüssen

Kanus können vor Ort angemietet werden,
z.B.  Puula Canoeing Centre, FIN-51200 Kangasniemi,
        Mühlencafé Porsaskoski Mylly, FIN-77220 Neuvola,
        Lomatrio, 76850 Naarajärvi.
Auch einige örtliche Ferienhausvermieter stellen Kanus zur Verfügung; sie übernehmen meist auch den notwendigen Transfer.

Auskünfte zu Kanuverleih und -touren erhält man auch durch die
Gemeinde Kangasniemi - Tel.: 00358-15-78011   - Fax: 00358-15-7801292
Gemeinde Haukivuori    - Tel.: 00358-15-669912 - Fax: 00358-15-669912

Bernhard Marewski


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Expo2000 & innovatives Finnland

Thermische Behandlung
bewirkt Wunder am Holz

Von Sanni Rytke

Auf der Weltausstellung EXP02000 zeigt Finnland sich von seiner "holzigen" Seite. Der Pavillon "Windnest", der die Ausschreibung gewann, erfreut durch seinen lebendigen Birkenhain, aber das Innovative verbirgt sich in der Wandkonstruktion: sie ist aus thermisch behandeltem Holz, einem Material mit neuen Eigenschaften und neuem Aussehen.

Thermisch behandeltes Holz ist von Interesse sowohl für die Welt der Wissenschaft, die Bauunternehmer als auch die Verbraucher, denn neben anderen guten Eigenschaften bietet es eine ökologische Alternative.
Der Name "Thermoholz" bezeichnet eine Holzqualität, die in starker Hitze behandelt wurde, damit sie widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und deren wechselnde Stärke ist. Auch der Hausschwamm muß sich verabschieden. Bei der Behandlung dunkelt die Holzfarbe nach, weswegen helle finnische Holzarten wie Espe, Birke und auch Kiefer bald exotischen Edelhölzern gleichen.
Das Architektenehepaar Sarlotta Narjus und Antti-Matti Siikala, das den finnischen Pavillon der EXP02000 entworfen hat, verwendete als Material unter anderem thermisch behandeltes Holz.
"Holz in dieser Ausführung paßt sich unserem Grundgedanken vom finnischen Pavillon an. Das Material gehört auch durch sein Aussehen und Image zum ökologischen Thema", sagt Sarlotta Narjus.
Auch für das Bauunternehmen Rakennus Oy Lemminkäinen, das für die Projektleitung der Bauarbeiten verantwortlich ist, stellt der Pavillon eine interessante Herausforderung dar. Der anspruchsvollste Teil des Gesamtprojekts sind wohl die gläsernen Giebel, aber auch das Bauen mit thermisch behandeltem Holz ist für Lemminkäinen eine neue Aufgabe.
Klingendes und trockenes Holz "Wir entdeckten die günstigen Eigenschaften von thermisch behandeltem Holz rein zufällig vor etwa zehn Jahren, als wir Versuche durchführten", berichtet Prof. Pertti Viitaniemi bei der Staatlichen Forschungsanstalt von Finnland (VTT).
"Thermische Holzbehandlung ist jedoch keine neue Entdeckung, denn schon nach einigem Suchen fanden wir Hinweise dazu aus verschiedenen Ecken der Welt, die ältesten aus den zwanziger Jahren."
Die Finnen leisteten ihren eigenen Beitrag: sie bezogen Wasserdampf in den Prozeß ein, um die Holzerhitzung zu beschleunigen und die Feuerfestigkeit zu erhöhen. Früher hatte man Druck und Stickstoff eingesetzt. Bevor die thermische Behandlung entwickelt wurde, erhielt das Holz seine Wetterfestigkeit z.B. durch Druckimprägnierung.
"Thermisch behandeltes Holz ist das beste für Tür- und Fensterrahmen, weil es sich nicht wie unbehandeltes Holz je nach Feuchtigkeit verwirft", sagt Pertti Viitaniemi.
Thermisch behandeltes Holz wird beispielsweise für Parkettböden, Saunapritschen und Gartenmöbel verwendet. Dank der Behandlung werden Möbel nach einem Regenguß im Nu trocken! Die thermische Behandlung gibt auch den Herstellern von Musikinstrumenten völlig neue Möglichkeiten, denn behandeltes Holz verhält sich beim Verarbeiten wie Natur-altes Holz.

aus: Expo2000 Finnland-Magazin, 1/99

Expo2000 Finnland-Magazin
Die Finnische Außenhandelsgesellschaft FINPRO publiziert zur Expo2000 eine Serie bunter
   Finnland-Magazine mit Begleit- und Hintergrundinformationen, das kostenlos zugesandt wird.

Bestellung bei
FINPRO/ Finland at Expo2000
Salomonkatu 17 A · FIN-00100 Helsinki
oder online über www.finnland2000.de


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Expo2000
Mika, der Finne

Finnland informiert über den eigenen Beitrag bei der Expo2000 in Hannover in zwei Sprachen mit verschiedenen Präsentationen. Grund: Man schätzt bei den Nutzern des Internets ein unterschiedliches Interesse ein. Da schienen eine flotte Übersetzung und einige kosmetische Anpassungen zu wenig.

Auf Finnisch
Die finnischen WWW-Seiten tragen die Handschrift von Tietovalta: Information und Unterhaltung, ein Pressedienst und ein geeignetes Bildarchiv sowie eine deutliche Präsentation der Projektpartner:

www.expo2000.finland.com
Auf Deutsch
Als deutschsprachige WWW-Seiten zum finnischen Expo-Projekt findet man zum einen
www.finnland2000.de
Daneben gibt es aber noch eine weitere Präsentation, die als Zielgruppe gerade jüngere Menschen hat. Für die Realisierung ist es wichtig, stets dort zu sein, wo die Nutzer sich auch sonst bewegen. Daher wurde beschlossen, die Online-Gemeinschaft Metropolis mit 350.000 Besuchern zu nutzen.
Wie bekommt man eigentlich die Deutschen dazu, sich für Finnland und die finnische Beteiligung an der Weltausstellung zu interessieren?
Versucht wurde, die große Frage dadurch zu lösen, daß man den Online-Besuchern außer den Basisfakten auch "Insider-Informationen" gibt - dies und das, was interessiert, was nirgendwo anders abrufbar ist. Und so trifft man Mika, den virtuellen Finnen, mit dem man sich über Finnland, die Finnen und Finninnen unterhalten kann.
mika.metropolis.de
Zu den Partnern der Mika-Metropolis-Redaktion gehört auch das Web-Team von www.dfgnrw.de, der Internetpräsentation der Deutsch-Finnischen Gesellschaft Nordrhein-Westfalen.

Das größte Gästebuch der Welt
Ein gemeinsames Expo2000-Projekt verbindet die deutsch- und finnischsprachigen Seiten - das größte Gästebuch der Welt. Bereits jetzt schon kann man sich online eintragen unter

www.expo2000.finland.com/guestbook/de_add.html
Die Nachricht wird auf der Expo2000 automatisch in das Gästebuch gedruckt, auf eine riesige Papierrolle im finnischen Pavillon. Man denkt da an eine Länge von etwa 44 km .....


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Hauptstadt Berlin
Nordische Botschaften in gemeinsamem Haus
Finnische Botschaft wieder an alter Stelle

Erstmals in der Geschichte haben die fünf nordischen Staaten Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland und Island eine gemeinsame Botschaftsanlage gebaut. Die Bauherren sahen den Umzug von Bonn nach Berlin als einmalige Gelegenheit, mit dem Neubau den Gedanken der nordischen Zusammenarbeit auszudrücken.
Der 100 Millionen Mark teure gemeinsame Bau entstand im historischen Diplomatenviertel des Tiergartens, wo die Botschaften von Finnland und Schweden bereits in den Jahren 1939 - 1943 residierten, bevor sie bei Bombardierungen zerstört wurden.
Der Gesamtplan des nordischen Botschaftskomplexes stammt von dem österreichisch-finnischen Architektenehepaar Adolf Berger und Tiina Parkkinen. Die Bauten sind mit einem meterhohen Band aus Kupfer verbunden. Es umschließt wie eine Wand alle Gebäude. Alle Gebäude grenzen an ein Wasserbecken, als Symbol für die Verbindung zwischen den Staaten über die Meere.
Die Kanzleien aller fünf nordischen Länder befinden sich auf dem selben Grundstück sowie auch das für verschiedene Zwecke einsetzbare nordische Gemeinschaftshaus. Es soll offen für Besucher sein. Hier liegen Räume für Ausstellungen, Konzerte und Seminare.
Die Botschaften haben eine gemeinsame Konsularstelle im Gemeinschaftsgebäude:

D-10787 Berlin · Rauchstraße 1A

Im Internet sind die Botschaften vertreten unter

nordischebotschaften.org
Am 20.10.1999 wurden die Nordischen Botschaften offiziell eingeweiht. Unter den Repräsentanten der nordischen Staaten standen vor allem die vertretenen Königshäuser im Interesse der Öffentlichkeit.

Botschaft von Finnland
Die Botschaft von Finnland nahm offiziell ihre Tätigkeit am 1. Juni 1999 in Berlin auf und gehörte somit zu den ersten diplomatischen Vertretungen, die von Bonn nach Berlin umzogen. Am 25. August wurde die neue Kanzlei im neuen Botschaftskomplex bezogen.
Die Kanzlei der Botschaft von Finnland wurde von drei jungen finnischen Architekten/ Architekturstudenten Rauno Lehtinen, Pekka Mäki und Toni Peltola (Viiva arkkitektuuri Oy) entworfen, die einen für diesen Bau ausgeschriebenen Architektenwettbewerb in Finnland gewannen.

Schlichte äußere Form
Die Form des Gebäudes erinnert an ein altes finnisches Zupfinstrument "Kannel". Die einfache und schmucklose Architektur soll an die finnische Identität erinnern und zugleich einen würdigen und zeitlosen Rahmen für die Tätigkeit der Botschaft bilden. Als Materialien wurden finnisches Holz vielseitig eingesetzt sowie Glas, Stahl und heller Beton. Die Materialien sollen für sich wirken, weshalb auf eine Oberflächenverkleidung verzichtet wurde. Die Grundformen des Gebäudes sind sehr einfach und seine Skulpturartigkeit wird durch die Fassadenbehandlung mit Holz betont. Die transparente Glasumhüllung ist mit Gittern aus Lärchenholz verkleidet. Das Gitterwerk filtert das hineinfallende Licht. Dieses Gitterwerk kann geöffnet werden, was den Gesamteindruck von der Fassade verändert. Am beeindruckendsten ist die Fassade nach Einbruch der Dunkelheit, wenn die Beleuchtung im Gebäude ein warmes Licht nach außen gibt.

Finnisches Desgin bestimmt Innenausstattung
Das Botschaftsgebäude hat eine Nutzfläche von 1.860m² und besteht aus vier Etagen und einem unterirdischen Keller. In der obersten Etage befinden sich die Büros der Botschaftsmitarbeiter und ein bogenförmiger "freihängender" Konferenzraum aus hellem Holz. Auf der dritten Etage befinden sich weitere Büroräume und der größte Sitzungsraum der Kanzlei, während die zweite Etage unter anderem die Presse- und Kulturabteilung sowie die Bibliothek umfaßt. Die zweite Etage hat auch einen kleinen Innenhof mit einer Eberesche, den heiligen Baum der finnischen Folklore. Im Erdgeschoß befinden sich unter anderem der Empfangsraum, die Saunas und ein Kaminzimmer, das auch als Sitzungsraum genutzt werden kann. Die Haupttreppe in der Eingangshalle verbindet die Stockwerke miteinander.
Die Einrichtung der Botschaft stammt überwiegend aus Finnland und wurde zum Teil nach Maß angefertigt. Die Kanzlei wurde mit Werken zeitgenössischer finnischer Künstlerinnen und Künstler, Silja Rantanen, Jussi Niva, Irma Laukkanen, Irma Kukkasjärvi, Tapani Mikkonen und Matti Nurminen, ausgestattet.
Das Gesamtbudget des finnischen Botschaftsgebäudes beläuft sich auf insgesamt ca. 40 Mio. Finnmark, was etwa 13 Mio. DM entspricht. Der Anteil Finnlands an dem gesamten nordischen Botschaftskomplex beträgt etwa 90 Mio. Finnmark (ca. 30 Mio. DM), was auch den Grundstückskauf, die Baukosten für die Botschaftskanzlei und den Anteil Finnlands an dem Gemeinschaftshaus umfaßt.

(nach Presseveröffentlichungen der Finnischen Botschaft und dpa)

Botschaft von Finnland
Rauchstraße 1 · D-10787 Berlin
Tel.: 030-5050 30 · Fax: 030-5050 3333
www.finlandemb.de


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Behinderte Menschen
haben in Finnland eine starke Position

"Unser Parlament in Helsinki ist behindertengerecht; das Nationaltheater aber leider noch nicht", sagte Kalle Könkkölä, Generalsekretär des Dachverbandes der finnischen Behinderten-Organisationen, anläßlich der in Düsseldorf stattgefundenen Reha-International. Finnland war Partnerland der weltgrößten Messe für Hilfsmittel und Rehabilitationsleistungen für behinderte Menschen mit über 950 Ausstellern aus 26 Ländern.
In dem nordischen Land, das im Augenblick die EU-Präsidentschaft inne hat, haben die rund 250.000 Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen in den letzten 20 Jahren rechtlich eine starke Position erreicht. "Überall werden wir als Kunden behandelt", betonte Kalle Könkkölä. Das bedeutet, daß staatliche Stellen nicht über diese Menschen, sondern mit ihnen entscheiden.
Der verständliche Wunsch behinderter Menschen, bis ins hohe Alter in den eigenen vier Wänden zu leben, wird in Finnland durch entsprechende Gesetze, barrierefreie Bauten und die ständige Entwicklung besserer Hilfsmittel weitestgehend realisiert.
Beispielsweise "beaufsichtigt" ein Gerät, das einer Armbanduhr ähnlich ist, die Einnahme von Medikamenten und warnt die Benutzer, falls die diese vergessen. Über eine Zigarrenschachtel große Relaisstation, die an die Telefondose angeschlossen wird, teilt das Gerät bis zu zwölf unterschiedliche gesundheitliche Abläufe ständig der Überwachungsstation mit.
Das bei der weltgrößten Erfindermesse Inpex in den USA 1998 mit einer Goldmedaille ausgezeichnete "intelligente Armband" mit der Bezeichnung Wristcare misst beispielsweise die Gehirnströme, Blutdruck, den Puls im Ruhe- und Belastungszustand und informiert bei Bedarf automatisch die Assistentin oder die Krankenschwester, die die Träger des Gerätes betreuen. Seine eigene ständige Funktionsfähigkeit garantiert Wristcare dadurch, dass es den Reparaturservice benachrichtigt, wenn etwa seine Batterien leer sind.
Die finnischen Wohn- und Pflegezentren für alte oder schwerstbehinderte Menschen sind ebenfalls Anbieter von Diensten und keine "Betreuungsheime". So ist zum Beispiel das Service Centre Wilhelmina mit den farbenfroh gestalteten Gebäuden mitten in Helsinki und nicht am Stadtrand errichtet.
Hier können die Kunden Art und Umfang der Unterstützung und Assistenz selbst bestimmen und mit dem Leiter der Kundendienstabteilung vereinbaren. Etwa 100 Taxis fahren jeden Tag bis tief in die Nacht die Bewohner zu Freunden oder ins Kino.
Das Behinderten-Dienstleistungsgesetz Finnlands aus dem Jahr 1987 garantiert den Menschen - je nach Art und Schwere der Behinderung - das Recht auf Fahrdienste, barrierefreie Wohnungen, Verkehrsmittel und Versorgung mit Hilfsmitteln und Berufsausbildung.
Das Järvenpää Training Centre des nationalen Behinderten-Verbandes befasst sich mit der Rehabilitation von Behinderten und Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen und bietet dazu rund 15 verschiedene Ausbildungsgänge an, die auch nicht behinderte Menschen gern in Anspruch nehmen. "Wir kümmern uns um geeignete Arbeitsplätze für unsere Absolventen und lassen sie erst aus dem Auge, wenn sie dort integriert sind", erklärte Jaakko Nikola, Leiter des Ausbildungszentrums.
Seit 1997 verbietet die finnische Verfassung - ähnlich wie das Grundgesetz in Deutschland - die Diskriminierung von Menschen wegen ihrer Behinderung. Nur ist dieses Verbot dort nach der Meinung von Kennern weitaus konsequenter umgesetzt als in Deutschland. Ein Großteil der Hilfen für Behinderte wird in Finnland sogar aus den Erträgen der Spielautomaten-Industrie finanziert.

Keyvan Dahesch, dpa


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