Landesnachrichten
Zeitschrift der Deutsch-Finnischen Gesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V.
Nr. 93 - Februar 1999

 Weitere Informationen zu Turku:
Turku
Stadt Turku
Allgemeine Informationen
Kleine TURKUnde
Handelskammer Turku
Events in Turku
Universität Turku
Åbo Akademie
Turku Messezentrum
Congress Office University of Turku
Hotels in Turku
Camping Ruissalo
Kulturzentrum Turku
Kunstmuseum Turku
Aboa Vetus & Ars Nova
Philharmonisches Orchester Turku
Hafen von Turku

Die älteste Stadt Finnlands
Turku

Turku ist eine faszinierende Kombination aus alt und neu. Die Stadt bietet für den modernen Städter wie auch für den Liebhaber historischer Schätze eine Vielzahl von Möglichkeiten.
Mit 165.000 Einwohnern ist Turku Finnlands fünftgrößte Stadt. Niemand weiß genau, wie alt Turku eigentlich ist. Vermutlich entstand Turku etwa vor 1.000 Jahren als Handelsplatz. Dieser lag an einer Kreuzung von drei Landwegen, verbunden mit einem weiteren, einem guten Seeweg durch die Schären. Die Handelsleute aus dem russischen Nowgorod nannten ihn in ihrer Sprache torgu, was Markt bedeutete.
Da es zu dieser Zeit in Finnland keine anderen Märkte gab, sprach man allgemein von diesem Ort nur noch als Suomen Turku (Finnlands Markt), und so heißt die Stadt heute noch Turku. Noch im 16. Jahrhundert wurde die besondere Lage an dieser 4-Wege Kreuzung dadurch betont, daß neue Zollbestimmungen in Kraft traten und die Bauern auf alle Lebensmittel, die sie in die Stadt brachten, Zoll zu entrichten hatten. Damit die Zollbestimmungen nicht umgangen werden konnten, wurde die Stadt umzäunt und man konnte nur durch die Zolltore in die Stadt gelangen.
Es gab drei Zolltore: Hämeentulli, Aninkaistentulli, Uudenmaantulli und eine Zollstation auf dem Aurafluß. Auch heute noch werden diese Namen benutzt.
Um 1280 begannen die Schweden mit dem Bau einer Burg an der Mündung des Auraflusses. Um 1300 entstand weiter flußaufwärts die erste Phase des Doms, heute noch Sitz des Erzbischofs von Finnland.
Vom alten Turku ist nicht viel erhalten, denn 1827 - wie im waldreichen Finnland der Brauch, so war auch Turku aus Holz erbaut - fiel die ganze Stadt einer Feuersbrunst zum Opfer; nur ein paar Häuschen auf dem sogenannten Luostarinmäki (Klosterhügel) blieben verschont. Dieses Klosterviertel mit den Häusern aus dem 18. Jahrhundert ist heute zu einem "lebendigen Handwerkermuseum" geworden. Hier führen etwa 30 Handwerker in den verschiedensten Branchen ihren Beruf nach den alten Methoden vor.
Als die private Matti Koivurinta-Stiftung Anfang der 90-er Jahre daran ging, den sogenannten Rettigschen Palast in Turku (Ende der 20-er Jahre als Privatwohnung der Tabakfamilie Rettig erbaut) in ein Kunstmuseum umzuwandeln, stieß man bei den Schachtarbeiten auf Reste der alten Stadt. Man fand Gassen und Kellergewölbe, die bis ins 14. Jahrhundert zurückgehen. Ebenso fand man Schmuck- und Gebrauchsgegenstände, die ein völlig neues Licht auf die Geschichte Turkus werfen.
Mit den Geldern der Stiftung wurden die Ausgrabungen überdacht und in ein einzigartiges historisches Museum umgewandelt, dann mit dem Namen Aboa Vetus versehen. Das ursprünglich geplante Kunstmuseum heißt Aboa Nova und zeigt Beispiele moderner finnischer und internationaler Kunst.
Ein weiteres "lebendiges Museum" ist das historische Dorf Kuralan Kylämäki, etwa 4,5 km vom Zentrum der Stadt entfernt. Hier werden alte Gegenstände und Kleider nach archäologischen Funden rekonstruiert, und man darf alles anfassen und ausprobieren.
Turku bietet unendlich viel mehr an historischen Denkmälern.Besuchen Sie, wenn Sie an der Schiffahrt interessiert sind, die Dreimastbark Sigyn und die Fregatte Suomen Joutse, die viele Jahre hindurch der finnischen Marine als Schulschiff diente. Auch der Minensucher Keihässalmi lockt seine Besucher. Das Seefahrts-Museum auf dem Vartiovuori birgt interessante Sammlungen, Schiffsmodelle, Marinegemälde und in der Seefahrt gebrauchte Werkzeuge, auch aus der bäuerlichen Schiffahrt.
Das Apotheken-Museum am Flußufer ist in einem um 1700 erbauten Bürgerhaus untergebracht. Es beherbergt unter anderem ein Kräuterzimmer und ein Laboratorium. Das Museum Ett Hem zeigt bürgerliches Interieur mit vorzüglichen Beispielen finnischer Kunst der Jahrhundertwende.
Die Burg von Turku begrüßt einen bereits, wenn man mit dem Schiff nach Finnland kommt. Sie ist eine massive Feldsteinburg und zählt heutzutage zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Finnlands. In den Räumen sind Sammlungen aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit untergebracht. Daneben gibt es Sammlungen zur Geschichte des Spielzeugs, der Feuerwehr, Münzen, Medaillen und Waffen.
Auch der Dom von Turku ist nicht zu übersehen. Mächtig beherrscht er das Stadtbild von Turku.
Wer sich mehr für die modernere Kultur interessiert, sollte das Sibelius-Museum besuchen, welches mit einer großen Sibelius-Sammlung sowie mit einer Instrumentensammlung aufwartet.
Auch das Wäinö Aaltonen-Museum enthält Schätze der modernen finnischen Kunst.
Das Turkuer Kunstmuseum ist das zweitgrößte des Landes und zeigt moderne wie auch klassische Werke aus zwei Jahrhunderten.
Einen Ausflug wert ist die naturschöne Insel Ruissalo mit ihren mächtigen Eichenwäldern, 5 km vom Zentrum entfernt. Hier schlängelt sich ein 20 km langer Naturpfad über die Insel. Hier stehen auch die wundervollen "Spitzenvillen" aus der russischen Zeit, große Holzvillen mit ihren geschnitzten Verzierungen.
Im Botanischen Garten gibt es alte Kulturpflanzen und Heilkräuter zu sehen, insgesamt über 5.000 Arten.
Am Ende der Insel, auf der jährlich das größte Rockfestival Finnlands Ruisrock stattfindet, befindet sich der Campingplatz.

Turku
Touristen-Information
Aurakatu 4 - FIN-20100 Turku
Tel.: +358-2-233 6366 - Fax: +358-2-233 6488

turun.kaupunki@turku.fi


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Eine Stadtwanderung
Turku am Aura-Fluß

Auch wenn die meisten Touristen aus Mitteleuropa über Turku nach Finnland einreisen, sind doch die wenigsten in Turku "gewesen"! Eigentlich schade, denn Turku hat mehr zu bieten, als es beim Durchfahren den Eindruck erweckt.
Zentraler Punkt ist der Markt, der allerdings nicht der Markt ist, durch den Turku seinen Namen erhalten hat.
Der alte Markt (Vanha Suurtori) liegt nahe beim Dom. Dort werden Veranstaltungen abgehalten, wie z.B. der Historische Markt oder der wunderbare Weihnachtsmarkt, auf dem alle angebotenen Waren entweder Handarbeiten oder Waren aus eigener Produktion sein müssen. Von dort aus wird auch am Heiligabend eines jeden Jahres um 12 Uhr der Weihnachtsfrieden vom alten Rathaus ausgerufen und in alle Teile Finnlands übermittelt. Das Kulturzentrum befindet sich ebenso am Vanha Suutori.
Entlang des Aura-Flusses gibt es viele Sehenswürdigkeiten. Auf dieser Seite des Flusses (täl pual jokke) den Dom, das Sibelius-Museum, "Ett hem", das Pinella-Restaurant, Aboa Vetus & Ars Nova, das Paavo Nurmi Denkmal, das Restaurant Samppanlinna, das Stadttheater, das Wäinö Aaltonen Museum, das Segelschiff Suomen Joutsen und das Museumsschiff Sigyn.
Beide Ufer des Aura-Flusses waren früher voll mit Motorbooten, eins neben dem anderen soweit das Auge reichte. Jetzt gibt es nur noch wenige entlang der Ufer, nicht weil es keine mehr gibt, sondern weil die Yachthäfen außerhalb der Stadt kürzere Anfahrten zu den Schären und bessere Möglichkeiten zum Parken für die Autos bieten. Dafür gibt es jetzt viele Restaurantschiffe. An der Martinsilta (silta = Brücke), etwa gegenüber des Segelschulschiffes "Suomen Joutsen" (Finnischer Schwan), befinden sich die Anleger der Ausflugsschiffe.
Auch mit einer Fähre kann man auf die andere Seite des Flusses (tois pual jokke) fahren.
Um den lebhaften Kauppatori (Marktplatz) sind die Orthodoxe Kirche, das Schwedische Theater, das Hotel Hamburger Börs (mit Biergarten), das Warenhaus Wiklund und das Einkaufszentrum Hansaviertel angesiedelt.
Eine besondere Sehenswürdigkeit ist die alte Markthalle, auch wenn sie nicht mehr die Bedeutung als wichtige Einkaufsquelle wie früher besitzt, sie ist immer noch voller Leben. Dort gibt es neben Rentierfleisch auch Elch- und Bärenfleisch zu kaufen, aber auch eine Spezialität, die es nur in Turku gibt: heiße Rosinenwurst.
Nicht weit von der Markthalle liegt an der Eerikinkatu das alte Schwedische Mädchengymnasium, heute eine "Brauerei". Dort kann man z.B. einen "Studienrat" oder einen "Rektor" als Bier bestellen. Sogar mit Schaumkrone!
Auch eine alte Apotheke, an der Kaskenkatu in der Nähe des Nurmi Denkmals, und eine ehemalige Bank an der Aurakatu/Ecke Linnankatu sind in Kneipen umgewandelt worden.
Alte denkmalgeschützte Holzhäuser, die noch bewohnt sind, kann man am Port Artur zu sehen.
Ein kleines interessantes Museum befindet sich in der Nähe der Kirche St. Katharina: das Pfadfinder-Museum.
Turku hat einen großen Friedhof, der aus mehreren Teile besteht. Den Alten Friedhof, den Neuen Friedhof, den Jüdischen Friedhof (nicht zugänglich) und daneben einen moslemischen Friedhof.
Die 1940/41 von Bryggman erbaute Auferstehungskapelle ist wohl eine der schönsten Friedhofskapellen überhaupt.
Wer sich viel Zeit nehmen kann, sollte auch durch die vielen schönen Parkanlagen wie Urheilupuisto (puisto = Park), Samppalinnanmäki (mäki = Hügel), Vartiovuorenmäki oder den Taidemuseonmäki spazieren. Im Kupittaanpuisto gibt es viele Teiche mit Wasservögeln. Auf dem schönsten Hügel von Turku steht ein "Hotel" besonderer Art, das Zentralgefängnis. Ob es eines Tages wirklich zu einem normalen Hotel wird, steht noch in den Sternen.
Hier noch ein paar Tips für Besucher: Viele Engel kann man im Enkelitalo sehen, ein Lunchrestaurant an der Kauppiaskatu 16. Eine Erdbeerstelle, Mansikkapaikka, findet man an der Piispankatu. Statt Erdbeeren kann man allerdings Geschenkartikel kaufen und Kaffee trinken. Café Manuela liegt an der Läntinen Rantakatu und das alte traditionsreiche Restaurant "Teini" findet man an der Uudenmaankatu.
Turku hat einiges zu bieten, vielleicht sollten Sie bei Ihrer nächsten Reise doch etwas Zeit für Turku einplanen!
Leena Jägers

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Ein Streifzug durch die Geschichte Turkus
Reger Handel an den Aura-Ufern

In vorhistorischer Zeit Finnlands ließen sich an den Aura-Ufern die ersten Siedler nieder. Die Bewohner der Urwälder kamen, um mit ihnen Pelzwerk gegen Geschmeide sowie Fleisch und Geweih gegen Speer und Bogen zu tauschen. Die Küste entlang segelnde Kaufleute fanden den Weg stromaufwärts zu den Dörfern; der Handel bekam neue Impulse. Die kleinen Dörfer bildeten bald einen Treffpunkt der Handelsstraßen von Satakunta, Häme und Uusimaa mit dem Flußweg zum Meer.
Der Schwedenkönig Erich IX. der Heilige verlieh seinen Machtbestrebungen in dem Besitz jenseits des Meerbusens Nachdruck, indem er den ersten Kreuzzug nach Finnland unternahm. Dies geschah im Jahre 1155 und bezeichnete den Beginn finnischer Geschichtsschreibung. Das Mutterland war nach besten Kräften um das geistliche Wohl seiner Besitzung bemüht. Schwedische Bischöfe bereisten das Land, um die kirchlichen Verhältnisse zu ordnen. Verhängnisvoll endete eine solche Mission für den Bischof Henrik von Uppsala, der ein Jahr nach dem Kreuzzug auf dem Eis des Köyliö-Sees vom finnischen Bauern Lalli getötet wurde.

Kaufleute und Geistlichkeit
Die Stellung Turkus als Zentrum des Handels und des geistlichen Lebens wurde im Jahre 1229 noch stärker, als Papst Gregorius IX. die Erlaubnis gab, den Bischofssitz Finnlands an den Aurafluß zu verlegen. Damit beginnt die Zeitrechnung Turkus. Dem Bischofssitz folgten allmählich Klerus und Verwaltungsbeamte und schließlich auch Kaufleute aus den Ostseestädten. Die erste Steinkirche entstand auf dem Hügel Unikankare schon um 1250, und im Jahre 1300 konnte der Dom eingeweiht werden.
An der Mündung der Aura wurde um 1280 für die königlichen Soldaten eine Befestigung errichtet. Von dort aus wurden Flußverkehr und Handel überwacht, und dort suchten die Ortsbewohner vor den Angreifern Zuflucht. Die Befestigung wurde allmählich Festung. So erhielt Turku zu Beginn des 14. Jahrhunderts seine bedeutendsten Baudenkmäler: das heutige Schloß und den Dom.
Turku dehnte sich aus und festigte seine zentrale Stellung, was wiederum die Handelsbeziehungen zu ausländischen Kaufleuten belebte. Über die Kaufleute erfuhren die Bewohner das Neueste aus den europäischen Kulturzentren. Damit dürfte der Anschluß des mittelalterliche Finnlands an den abendländischen Kulturkreis Turku zu verdanken sein.

Turku als Verwaltungsstadt
Das ganze Mittelalter hindurch bestimmte Turku weitgehend die Entwicklung Finnlands. Die Burg zu Turku war die Hauptfestung des Landes. Sie diente gleichzeitig als Sitz des jeweiligen Statthalters und war dank ihrer günstigen Lage oft Mittelpunkt des Reichsgeschehens. In ihren Anfängen bestand die Stadt aus einem Häuserviertel am Dom und um den alten Marktplatz, bis im Jahre 1414 die erste Brücke über die Aura am unteren Marktende angelegt wurde und die Stadt auf das Westufer hinauswuchs. Als der schwedische König Gustav Wasa der Alleinherrschaft der Kirche ein Ende setzte, ging auch in Turku die Führung auf die weltliche Macht über, und die Burg als Beschützer der Stadt gewann an Bedeutung. Der König ernannte seinen Sohn Johann zum Herzog Finnlands im Jahre 1556 und übergab ihm die Burg als Wohnsitz. Zu Johanns Zeit ausgebessert, erweitert und in einem Stil eingerichtet, der eines Renaissancefürsten würdig war, erhielt die Burg die uns bis heute überlieferte Gestalt. Als der Herzog die polnische Prinzessin Katharina Jagellonica zur Hausherrin erhob, zog mit ihr ein glanzvolles Hofleben auf das Schloß. Der Hofstaat kleidete sich nach europäischem Vorbild, vergnügte sich und gab Feste, jagte und amüsierte sich in einer nie dagewesenen Weise.

Stadt der Bildung und Kultur
Als Vertreter des Königs wirkte in Turku im 17. Jahrhundert Generalgouverneur Per Brahe. Ihm verdankt die Stadt ihren ersten Bebauungsplan. Zur Zeit des Grafen - als Redewendung "gerade zur rechten Zeit" in die finnische Sprache eingegangen - verwandelte sich das Stadtbild zum besten, denn Per Brahe übte auf verschiedenen Bereichen seinen Einfluß auf die Verwaltungsstadt aus. In Finnland angekommen, wandte er sich an die Reichsregierung mit dem Begehren, Finnland bedürfe einer eigenen akademischen Bildungsstätte. Das Begehren wurde beherzigt, und im März 1640 wurde der Gründungsbrief der Turkuer Akademie unterschrieben. Die Akademie wurde in den bescheidenen Räumen des alten Gymnasiums untergebracht. Trotz des schlichten Rahmens wurde ein prachtvolles Einweihungsfest begangen. Generalgouverneur Brahe hatte Turku ins Herz geschlossen. Als Kanzler der Turkuer Akademie verfolgte er bis zu seinem Tode die Entwicklung seiner Verwaltungsstadt. Die Gründung der Akademie prägte das Stadtbild entschiedener als andere neuerrichtete Institutionen. Die Akademie zog Lehrer und andere Bedienstete an. Am Ende des ersten akademischen Jahres betrug die Zahl der Wissensdurstigen nicht weniger als 249 und nahm jährlich um 50-100 Studierende zu. Mit der Akademie war von nun an im eigenen Lande eine höhere Ausbildung möglich, weshalb sich für viele ein Auslandsstudium erübrigte.

Vom finnischen Krieg bis zum Stadtbrand
Der Sturmwind des Krieges und der Politik fegte heftig über Europa, ohne um das Schwedisch-Finnische Reich einen Bogen zu schlagen. Turku hoffte, sich dem Krieg entziehen zu können; doch vergeblich: am 23. März 1808 kam der Oberbefehlshaber der russischen Truppen in die finnische Hauptstadt Turku geritten. Die Stadt wurde ohne Blutvergießen eingenommen, und trotz der Besatzer lief das Leben in den gewohnten Bahnen. Finnland löste sich von Schweden und wurde autonomes Großfürstentum unter dem russischen Zaren. Im Jahre 1812 mußte Turku die Stellung als Landeshauptstadt an Helsinki abtreten, wohin auch Verwaltung und Ämter verlegt wurden.
Ein bitterer Rückschlag war der große Brand von 1827, der fast die ganze Stadt Turku einäscherte. Unter anderem fiel die wertvolle Universitätsbibliothek mit ihren Sammlungen den Flammen zum Opfer. Letzten Endes gab der Kaiser den Befehl, auch die Akademie nach Helsinki zu verlegen. Somit verlor Turku in Kürze beinahe alles, was ihm zum Zentrum der finnischen Kultur und Wissenschaft verholfen hatte.

Neue Zeit- neue Errungenschaften
Weder die Rückschläge noch der verheerende Brand vermochten die Stadt und ihre Bewohner zu bezwingen, Turku erstand aus der Asche mit einem neuen rationellen Stadtplan und erfreute sich dank der Pläne des Architekten C.L. Engel größerer Brandsicherheit und eines luftigen Empire-Stils. Durch Steuererleichterungen und andere Förderungsmaßnahmen zu einem neuen Anfang verholfen, blühte Turku bald wieder auf. Eine neue Zeit und neue Errungenschaften förderten die Entwicklung. Kurz nach der Unabhängigkeitserklärung Finnlands fand im Jahre 1918 die Neugründung der Åbo Akademie, der schwedischsprachigen Universität, statt, und zwei Jahre später ermöglichten Volksspenden die Gründung der finnischsprachigen Universität Turku. Kräftig expandierende Handels- und Industriezweige trugen zum Wohlstand bei. Innerhalb kurzer Zeit war Turku wieder eine führende Stadt und Bahnbrecher auf manchem Gebiet. Es verstand sich von selbst, daß in Turku wegen der langen Seefahrtstradition der Schiffbau sich zu einem der wichtigsten Industriezweige entwickelte. Auch in vielen anderen Industriebereichen wurden Hochleistungen erzielt. Die traditionsreiche Kulturstadt Turku hat sich rasch entwickelt - und entwickelt sich weiter.

aus: Turku in Finnland voller Geschichte, hrsg. vom Verkehrsamt der Stadt Turku, 1988

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Burg und Schloß zu Turku

Um 1280 wurde für den königlichen Generalgouverneur, den "praefectus Finlandiae", und seine Truppen an der Mündung des Flusses Aurajoki eine Festung errichtet. Die zunächst rechteckige Burg wurde im Laufe der Jahrhunderte zu einer mächtigen Feldsteinburg ausgebaut. Schon zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurden die äußeren Ringmauern erhöht. Die Ausbauarbeiten an der Hauptburg dauerten bis Mitte des 16. Jahrhunderts. an. Die in den Jahren 1556-61 gebauten repräsentativen Festsäle verhalfen der Renaissance in Finnland zum Durchbruch. Schon im Mittelalter begann man mit dem Bau der Vorburg, die ihre endgültige Gestalt in den Jahren 1576-88 erhielt. Die Hauptburg wurde 1614 von einem Großfeuer zerstört, das Leben ging aber einfach in der Vorburg weiter.
Nach dem Verlust ihrer militärischen und später auch administrativen Bedeutung begann eine wechselhafte Phase in der Burggeschichte: Sie diente zeitweilig u.a. als königliche Brennerei und bis gegen Ende des 19. Jh. als Gefängnis. Im 19. Jh. wurde die Burg vernachlässigt und schließlich bei Bombenangriffen während des 2. Weltkriegs schwer beschädigt. Nach der Restaurierung der Burg in den Jahren 1946-61 wurde sie zur beliebtesten Sehenswürdigkeit der Stadt.
Das historische Museum der Stadt Turku wurde 1881 gegründet und in der Vorburg untergebracht. Die Vorburg wurde in den Jahren 1977-87 restauriert. In den erneuerten Räumen wird eine permanente Ausstellung zur Geschichte der Stadt Turku aufgebaut. Im Museum gibt es eine Ausstellung zur Vorgeschichte und zur mittelalterlichen Geschichte der Stadt sowie im Stil des 17. und 18. Jh. eingerichtete Räume. Zu den Sehenswürdigkeiten gehört auch die Kammer, in der der Legende nach Herzog Johann seinen Bruder Erik XIV in den Jahren 1570-71 gefangen hielt.

Fremdenverkehrsamt der Stadt Turku

Mittelalterliche Burgen in Finnland [Virtual Finland]


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Handwerksmuseum auf dem Klosterhügel
Luostarinmäki

Im Jahre 1827 wurde die Stadt Turku durch einen großen Brand fast völlig zerstört. Nur wenige kleinere Randgebiete blieben vom Feuer verschont, darunter auch die "Luostarinmäki" (Klosterhügel) genannte Holzhaussiedlung auf der Südseite des Vartiovuori-Hügels.
Nachdem man Anfang des Jahrhunderts den Plan aufgegeben hatte, dieses Gelände mit Wohnblöcken zu besetzen, begann die Stadt Turku in den 30-er Jahren mit dem Ankauf der kleinen, alten Holzhäuser aus dem Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts. Im Jahre 1937 beschloß die Stadtverwaltung, die Klosterhügel-Bebauung nicht mehr zu verändern und das Ganze als Museumsgelände zu erhalten. Vorgesehen war ein Freilichtmuseum für die Abteilung "Handwerk" des Historischen Museums in Turku, handelte es sich doch ursprünglich um eine Arbeits- und Wohnsiedlung von Handwerkern. Außerdem war Turku in der Zeit der Zünfte das Zentrum des städtischen Handwerks in Finnland gewesen. Nach 1937 trug man also Werkzeuge und Inventar für das Museum systematisch zusammen und richtete erste Werkstätten und Wohnräume in historischem Stil ein. Dabei stellten Turkuer Handwerksbetriebe zahlreiche historische Objekte zur Verfügung. Die vielen verschiedenen Werkstätten sind so eingerichtet, daß dort jederzeit gearbeitet werden kann. In den Sommermonaten sind in mehreren Werkstätten Handwerker tätig und demonstrieren den Museumsbesuchern ihre Arbeitsweise.

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40 Jahre
Turkuer Musikfestspiele 1999

Das 40-jährige Jubiläum der Musikfesspiele Turku, das vom 12. bis 20.8.1999 gefeiert wird, steht unter dem Thema "Musik der Umbruchszeit". Auf dem vielseitigen Programm stehen Orchester-, Vokal- und Kammermusik des Mittelalters, der Renaissance und des Barocks, Filme sowie das Abschlußkonzert des Mirjam Helin-Gesangwettbewerbs und last but not least ein neues, beispielloses Bühnenwerk in der Turkuer Burg. Auf den historischen und architektonisch einzigartigen Konzertstätten treten u.a. auf: die Helsinki Philharmonie/Vladimir Ashkenazy, Ex Cathedra, Red Priest, Dmitri Sokolov, Pascal Devoyon sowie Peter Nagy. Das Programm erscheint im März.

Information:
MusikfestspieleTurku
Uudenmaankatu 1, FIN-20500 Turku
Fax: +358-(0)2-23 13 316 - Tel.: +358-(0)2-25 11 162

http://turkumusic.netti.fi


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Ruisrock 1999

Ruisrock ist das älteste und größte Rockfestival Finnlands, das bislang Megastars der Rockszene wie U2, Bob Dylan, Nirvana, Nryan Adams, Aerosmith, Bon Jovi, Neil Young, ZZ Top und Red Hot Chili Peppers anzog. Im Jahre 1999 findet das Festival vom 2. bis. 4. Juli statt. Dieses Mal wieder mit dabei die heavy rock group Metallica (2.7.1999).

http://www.ruisrock.fi/


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1,9558
Deutsche Mark

1
Euro

5,9457
Finnmark

1 DM = 3,040 FIM 1 FIM = 0,329 DM

Europäische Währungsunion seit 1.1.1999
Finnen waren die ersten im "Euro-Land"

Die Europäische Währungsunion bringt elf Länder zusammen, die am 1. Januar 1999 den Euro als ihre gemeinsame Währung einführen: Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien.
Die Finnen waren dabei die ersten, die in der Silvesternacht den Euro einführten; denn sie sind der mitteleuropäischen Uhrzeit eine Stunde voraus.
Griechenland kündigte an, im Jahr 2001 zur Euro-Zone stoßen zu wollen. Es hatte als einziges EU-Land die Teilnahme am Euro aus wirtschaftlichen Gründen verpaßt.
Großbritannien, Dänemark und Schweden sind aus politischen Gründen zunächst nicht dabei. In London forderten führende Politiker, Industrielle und Gewerkschafter die Regierung von Tony Blair auf, ein Datum für den Beitritt Großbritanniens festzulegen.
Euroland erstreckt sich über 2,3 Millionen Quadratkilometer und 30 Breitengrade der Weltkarte.
Gut 290 Millionen Menschen sollen von dieser Währungsunion profitieren. Sie leben zwischen Utsjoki im Norden Finnlands und der italienischen Insel Lampedusa vor der Küste Libyens. Sie sprechen allein 17 Amtssprachen.
Gemessen an der Wirtschaftskraft ist Euroland neben den USA und vor Japan der größte Währungsraum der Welt. Der Anteil am weltweiten Bruttosozialprodukt beträgt 19,4 Prozent (1997), der Anteil der USA 19,6 Prozent und der von Japan 7,7 Prozent.
Im Welthandel sind die Euro-Länder sogar Spitze. Mit einem Außenhandels-Volumen von etwa 660 Milliarden Euro entfallen 18,6 Prozent des Welthandels auf Euro-Land. Die Anteile der USA und Japans betragen 16,6 und 8,2 Prozent.
Die Währungsunion ist ein weiterer Schritt zur Vollendung des europäischen Binnenmarktes. Die Volkswirtschaften rücken zusammen, beim grenzüberschreitenden Handel entfällt das Wechselkursrisiko. Die Kapitalmärkte werden einheitlicher, Preise vergleichbarer. Die Wechselkurse der Währungen der elf Euro-Länder zueinander und zum Euro sind unwiderruflich festgelegt. Die Geldpolitik geht von den nationalen Notenbanken auf die Europäische Zentralbank (EZB) mit Sitz in Frankfurt am Main über.

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Keinen guten Rutsch ins Jahr 2000?
Esplanade in Helsinki erhält Bodenheizung

Von Raija Albert

Wer Helsinki in letztem Jahr besuchte, hat dort viele Baustellen gesehen und sich sogar darüber geärgert. Die meisten haben den Zweck, das Stadtbild zu verschönern. Eine Baustelle jedoch hat auch eine besondere Funktionalität: Sie dient der Gesundheit der Menschen durch die Erneuerung der Promenade der Pohjoisesplanadi, die gleichzeitig verbreitet und beheizbar gemacht wird.
Wenn man das hört, denkt man zuerst an Unsinn. Man ist ja bisher auch ohne dies ausgekommen. Aber es gibt mehrere Gründe, dieses Vorhaben zu befürworten:

  • Die Zahl der Sturzunfälle mit ernsten Folgen (z.B. 6.000 Hüftbrüche/Jahr) und Todesfolge steigen in Finnland, die Folgekosten durch diese Unfälle ebenfalls. Fußgänger stürzen zu 80 % im Winter und hauptsächlich bei Glätte.
  • Prozentual steigt der Anteil älterer Personen an der Bevölkerung. Das Unfallrisiko steigt mit zunehmenden Alter, und so kann dieser Unfallstatistik vorbeugend entgegengewirkt werden.

    Was versteht man unter einer beheizten Fußgängerstraße?
    Die offizielle Bezeichnung ist "System des eis-und-schneefrei-Haltens". In diesem System wird die Oberfläche der Straße entweder mit Elektrowiderständen oder durch Energie verschiedener Wärmequellen beheizt. Die Energie wird durch Röhren mit Glykol-Wassergemisch unter der Straße zugeführt. In Finnland ist z.Zt. als Wärmequelle das Rücklaufwasser der Fernwärmeversorgung gewählt worden, weil sie sich im Vergleich als günstigste erwiesen hat.
    Das System ist so konstruiert, daß die benötigte Temperatur für das Glykol-Wassergemisch sich zwischen +35ºC und max. +39ºC bewegt. Das System soll stets eingeschaltet sein, wenn die Außentemperaturen beständig unter +5ºC liegen, also vom Herbst bis zum Frühling. Im Winter ist die Umlaufpumpe dauernd im Betrieb. Die Leistungsregelung des Heizsystems ist so ausgelegt, daß die Straße nur bei Schneefall beheizt wird. Das Regelsystem ist deshalb mit Schneefühlern ausgerüstet, welche die Schmelzleistung einschalten, wenn sie Schnee feststellen. Bei Außentemperaturen zwischen +5ºC - -18ºC wird das System so geregelt, daß die Oberflächentemperatur der Straße nicht über +3ºC - +5ºC ansteigt. Bei Außentemperaturen zwischen -18ºC - -30ºC wird die Leistungsregelung automatisch so eingestellt, daß das Flüssigkeitsgemisch sich im Temperaturbereich zwischen +0ºC - +1ºC bewegt. Dadurch wird der Energieverbrauch des Heizsystems beachtlich gesenkt, das System ist aber trotzdem immer in Bereitschaft zur Leistungssteigerung, um Schnee zu schmelzen.
    Das Heizsystem besteht aus der Wärmeverteilerzentrale mit Regeleinheiten, der Hauptverrohrung mit Verteilern und der Oberflächenverrohrung. Als Bemessungswert für die Wärmeleistung gilt 300 W/m². Die Wärmezentrale enthält den Wärmetauscher, die Wasserumlaufpumpe und das Regelsystem. Die benötigte Energie für die Straßenheizung wird gesondert gemessen. Das Einfüll- und Drucksystem des Heiznetzes wird mit dem sog. Pump-Drucker-höhungs-System durchgeführt. Damit wird der Druck im Netz auf ca. 5 - 5,5 bar gehalten. Der Propylenglykol-Grundstoff als beheizte Flüssigkeit ist eine für die Umgebung gefahrlose Flüssigkeit. Im Heizsystem fließt ein 40-50 %-iges Gemisch, dessen Frostbeständigkeit bei -25ºC - -35ºC liegt.

    Investitionen zahlen sich aus
    Beheizte Straßen gibt es bereits in vielen schwedischen Städten, in Stockholm z.B. 80.000 m². In Finnland gab es die ersten Erfahrungen in den 70-er Jahren. Damals war die Technik noch nicht so ausgereift wie heute. Im Jahre 1995 wurden in Jyväskylä in der Fußgängerzone 5.000 m² als beheizte Fläche gebaut. Bei der Kostenverteilung gilt bisher die Regelung, daß die Grundstückeigner die Baukosten und die Betriebskosten übernehmen. In Jyväskylä hat man festgestellt, daß sich die Betriebskosten um den Faktor 1,5 gegenüber normalen Winterbetriebskosten erhöhen. Die Reinigungs- und Wartungskosten wiederum ermäßigen sich deutlich. Die Tilgung der Bau- und Investitionskosten verteilt sich auf ca. 5 Jahre. Folgende Erfahrungen aus Jyväskylä dokumentieren, daß die Investitionen sich auszahlen:

  • Sandstreuen und Schneepflügen ist ganz weggefallen
  • Geschäftsinhaber stellen fest, daß die Kundenzufriedenheit steigt.
  • Die Reinigungskosten des Einkaufszentrums sind gesunken, die Fußböden werden nicht so schnell verschrammt, und die Rolltreppen sind nicht so oft defekt.
    Aus diesen Gründen hat bisher kein Ladenlokal im beheizten Straßenbereich den Eigentümer gewechselt, während aber Geschäfte, die ihren Bereich nicht beheizen ließen, dies schon wiederholt bedauern. Hier kann man ahnen, wer besser ins neue Jahr rutscht!

    Die technischen Informationen über das Straßenheizsystem wurden freundlicherweise von der Firma LT-Konsultit Oy in Helsinki zur Verfügung gestellt.


    Weitere Informationen zu Helsinki: Helsinki - Saubere Infrastruktur [by publiscan]

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    Multimediaprojekt stellt 3D-Helsinki ins Netz
    Helsinki jetzt auch als Virtuelle Hauptstadt
    Demonstrations

    Im Jahr 2000 wird es zwei Orte geben, die Helsinki heißen, den physisch echten Ort und einen virtuellen. Die Städte werden sich kaum voneinander unterscheiden, denn in beiden kann z.B. eingekauft, studiert, telefoniert oder ein Behördengang erledigt werden. Das wird möglich durch das weltweit einmalige interaktive Multimediaprojekt "Helsinki Arena 2000".
    Das "zweite Helsinki" ist eine dreidimensionale Abbildung der echten Stadt mit all ihren Gebäuden, Straßen und Parks. In diesem Modell bewegt sich der Bürger mit Hilfe seines vernetzten PC, er zieht den Mauszeiger zum Beispiel an die Tür der Universität und kann sich eine Vorlesung als Live-Übertragung in seinen eigenen vier Wänden anhören. Fragen können per eMail direkt an den Professor gerichtet werden. Oder er geht durch die virtuelle Tür des Supermarktes, nimmt einen Einkaufswagen und kauft ein. Die Ware wird ihm später nach Hause geliefert.

    "Helsinki Arena 2000" ist ein Projekt der Telefongesellschaft von Helsinki (HPY) und ihrer Partner, darunter die Stadt Helsinki, die Universität Helsinki sowie Privatunternehmen wie z.B. das finnische Telekommunikationsunternehmen Nokia.

    Technische Voraussetzung des ehrgeizigen Projektes ist das leistungsstarke lokale Datennetz von HPY. Dieses Netz der HPY hat eine Geschwindigkeit von zwei Mb/s und damit eine Transferleistung, die die Übertragung von Videos ermöglicht. Daß das Angebot auf breites Interesse stößt, ist schon so gut wie sicher, denn die Finnen nutzen das Internet mit einer Intensität wie sonst kaum ein Volk auf der Welt.
    Der Arena-2000-Projektleiter der HPY, Risto Linturi, begreift das Internet nicht nur als ein bloßes Medium, sondern als einen Ort, an dem Menschen sich treffen können. "In der Zukunft können wir einen Treffpunkt ausmachen, der für einige virtuell, für andere physisch ist", sagte Linturi.

    In der Helsinki Arena wird die Grenze zwischen der virtuellen, computergenerierten und der physischen, realen Welt durchbrochen, wie das Beispiel eines Telefonats in der virtuellen Stadt verdeutlicht. Wenn man einen Bekannten anrufen möchte, geht man einfach an seine virtuelle Tür im Modell und "klopft", d. h. man klickt das Telefonsymbol an. Sodann - hier verschmelzen die beiden Welten - klingelt das Telefon sowohl in der realen Wohnung ihres Bekannten als auch hinter der Tür des Modells.
    Mit einer kleinen Kamera auf dem Monitor, der sogenannten Webcam, wird der Gesprächspartner auch sichtbar. Aus Datenschutzgründen muß der Inhaber des Telefonanschlusses dies natürlich zuerst genehmigen. Dieses Verfahren hat die Telefongesellschaft HPY inzwischen für sich patentieren lassen.

    Helsinki Arena ist ein Teil des "infocities"-Programms der EU, dessen Ziel es ist, das Dienstleistungsangebot im Internet zu erhöhen. Außer Helsinki gehören zu den Infocities u. a. Antwerpen, Barcelona und Nizza. Jede Stadt hat ihren eigenen Schwerpunkt. Helsinki-Infocity konzentriert sich auf öffentliche Dienstleistungen. Das Projekt soll im Jahr 2000, wenn Helsinki eine der europäischen Kulturstädte sein wird, fertig sein. Im selben Jahr feiert das "alte" Helsinki sein 450. Jubiläum.

    wip - VDI Nachrichten - 10/98

    Virtuaali Helsinki
    Helsinki Arena 2000


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    Mobile City Oulu entwickelt Kommunikationsprodukte der Zukunft

    In Oulu, dem "Silicon Valley" Finnlands, ist ein Projekt zur Planung und zum Testen von Kommunikationsprodukten der Zukunft angelaufen. Das Ziel sind neue, mobile Dienstleistungsformen, bei denen moderne Technologie und Elektronik im alltäglichen Leben der Menschen genutzt werden.
    Für bereits vorhandene Technik, wie zum Beispiel das Handy, werden neue, dem User noch besser als bisher dienende Anwendungsformen gesucht. Visionen zufolge kann der Handybesitzer der Zukunft über sein Gerät dann zum Beispiel auch Rechnungen bezahlen, Karten für ein Konzert kaufen oder sogar fotografieren.
    Die Handys der sogenannten dritten Generation, die neben Sprache und Daten auch bewegte Bilder übertragen können, werden nach der Jahrtausendwende auf den Markt kommen. Entwickelt werden ferner Produkte, die der Erhöhung der Sicherheit von Betagten und Behinderten dienen, wie zum Beispiel ein Fernsprechsystem zur Unterstützung der Pflege von Senioren, die ihren Lebensabend statt in einem Heim zu Hause verbringen. Finnland mit seiner hohen Mobiltelefondichte, seinen zahlreichen Internet-Benutzern und seinem hochentwickelten elektronischen Zahlungsverkehr ist wie geschaffen für das Testen solcher neuer Dienstleistungen.
    An dem "Oulu Mobile City"-Projekt beteiligen sich die Firma Sonera Oy (ehemals Telecom Finland), die Stadt Oulu, die Universität Oulu, das Technische Forschungszentrum von Finnland (VTT), Handy-Hersteller, Handelsfirmen, Banken sowie Datentechnik-Unternehmen und Software-Häuser.

    finnfacts 7-8/1998

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    Finnischen Zentrale für Tourismus

    Ferien im Land der Mitternachtssonne
    Neue Kataloge für den Finnland-Sommer

    Helle Tage und Nächte, Musik unter der Mitternachtssonne und ein Land in fröhlicher Sommerlaune.
    Finnland tanzt und swingt, spielt und singt, sobald der Frühling erwacht. Rund 60 Festtermine füllen allein den topbesetzten Kalender von "Finland Festivals", und das sind nur die renommiertesten Kulturveranstaltungen zwischen den tausend Seen.
    Wenn die Tage nicht enden wollen, dann ist in Finnland auch viel Platz für Sommerträume. In einem Haus am eigenen See mit Boot und Sauna und rundum nur die Stimmen der Natur.

    Der neue Sommerkatalog "Finnland natürlich" der Finnischen Zentrale für Tourismus führt deutsche Finnland-Interessenten auf Entdeckungsreise durch ein Land mit intakter Natur, echtem Erholungswert und einer überraschenden Kulturvielfalt von der Ostseemetropole Helsinki über die größte Seenplatte Europas und die ursprünglichen Ostregionen bis hinauf in die aufregende Fjällandschaft von Finnisch-Lappland.

    Unter dem Titel "Naturerlebnis Finnland 1999" fächert Finnland auf rund 100 Seiten seine breite Palette für Aktivurlaub auf mit einer Reihe von nützlichen Informationen. Ob Angeln, Golfen oder Reiten, Wandern per Pedes, Paddel oder per Pedale, ob Softabenteuer oder Survival, Finnland bietet Outdoor-Aktivitäten für jedes Naturell.

    Die Kataloge sind kostenlos erhältlich bei
    Finnische Zentrale für Tourismus
    Lessingstr. 5 - 60325 Frankfurt/Main
    Tel.: 069-719198-0 - Fax: 069-7241725


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