Landesnachrichten
Zeitschrift der Deutsch-Finnischen Gesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V.
Nr. 82 - Mai 1996

Leningrad Cowboys go Space

DFG goes INTERNET


Deutsch-Finnische Gesellschaft Nordrhein-Westfalen im Internet

Bei den modernen Kommunikationsmitteln führt der Weg an INTERNET nicht mehr vorbei.

Das ursprünglich militärische Datennetz der Amerikaner, das mit dem Ende des Kalten Krieges seine Bedeutung (und seinen alten Namen) verlor, entwickelte sich zunächst zu einem Netzwerk für Wissenstransfer an Universitäten. Heute ist das INTERNET das weltgrößte Datennetz. Und - dieses Datennetz ist jedem zugänglich!

Man braucht dazu lediglich einen Telefonanschluß und die Zugangsberechtigung zum Beispiel über T-Online (Telekom), AOL (America Online), Compuserve, EO (Europe Online).

Diese Dienste stellen kostenlos Software (mit in der Regel guter Bedienerführung) zur Verfügung, auch um sich anzumelden. Man kann bei diesen Diensten direkt anfragen, aber die Software (Diskette oder CD) findet sich häufig auch als Beilage von gängigen Computerzeitschriften.

Nicht mehr kostenlos, aber durchaus vertretbar sind die Folgekosten: die monatliche Grundgebühr (mit oder ohne Freistunden), eine Zeittakt-Gebühr und natürlich die übliche Tefongebühren ("Surfen" im Internet ist deshalb am späten Abend am günstigsten! Und weil das die meisten wissen, kommt man heutzutage manchmal nicht durch, oder der Seitenaufbau schneckt vor sich hin).

Der DFG-Landesvorstand hat sich eingehend mit dem Thema einer eigenen DFG-Homepage beschäftigt und ist zur Überzeugung gekommen, daß man wegen der Zukunftsbedeutung dieses Mediums den Versuch wagen sollte. So gibt es zunächst eine Testphase für etwa ein halbes Jahr. Für die laufenden Kosten sind wir natürlich auf Sponsoren angewiesen. Unser Angebot zeigt einige Möglichkeiten der Präsentation von Unternehmen.

Schreiben Sie uns, und teilen Sie uns Ihre Meinung mit. Wir freuen uns über Ihre Hinweise und Anregungen.

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Ein Sohn Hämeenlinnas
Jean Sibelius
1865 - 1957


Jean Sibelius: Die Landschaft seiner Jugend in "Finlandia"

Johan Julius Christian (Jean) Sibelius wurde am 8. Dezember 1865 in Hämeenlinna (Tawastehus) geboren. Seine Eltern, der Arzt Christian G. Sibelius und Maria Charlotta Borg, stammten aus Familien von Offizieren, Beamten und Pfarrern, in denen finnische und schwedische Abkunft sich in Jahrhunderten gemischt hatten. Vom 9. Lebensjahr an erhielt Jean Sibelius methodischen Klavierunterricht, mit fünfzehn Jahren beim Militärkapellmeister G. Levander Violinunterricht. In der Familie wurde fleißig musiziert; mit seiner Schwester und seinem Bruder hat Sibelius die klassische und romantische Literatur für Klaviertrio erprobt.

Hämeenlinna ist die Stadt des jungen Jean Sibelius. Hier kam er zur Welt, hier ging er zur Schule, zuerst in eine schwedisch- und später eine finnischsprachige Volksschule. Danach besuchte er ein finnisches Gymnasium. Es ist eines der finnischen Schulen, aus denen die meisten bedeutenden Männer hervorgingen. Wenn der Schüler Jean Sibelius, so erzählt man, am Piano improvisierte, riefen ungeduldige Klassenkameraden: "Hör auf mit dem Geklimper, Sibelius, damit Ringvall endlich ran und spielen kann!"

Heute erhebt sich vor dem Eingang des Gymnasiums in Hämeenlinna eine unsichtbare Ehrenpforte; eine ihrer Stützen bildet die nationale Romantik, eine andere der nationale Realismus. An sichtbaren Zeichen gibt es zwei Tafeln aus Granit. Links des Portals für den Staatspräsidenten J. K. Paasikivi und auf der rechten Seite für Finnlands unvergänglichen Meister Jean Sibelius. Im Park vor dem Gymnasium erhebt sich das Bronzedenkmal von Sibelius, geschaffen von dem Bildhauer Kain Tapper. Am unteren Ende des Parks liegt das Haus, wo Jean Sibelius während seiner Schulzeit wohnte.

Nach der Reifeprüfung ließ sich Jean Sibelius im Herbst 1885 als Student der Rechte an der Universität in Helsinki und am Musikinstitut einschreiben. Schon nach dem ersten Universitätsjahr wandte er sich ausschließlich der Musik zu: Violine bei H. Czillag, Musiktheorie bei M. Wegelius. Mit einer Suite für Streichtrio und einem Streichquartett schloß er sein Studium am Musikinstitut ab.

Ab Herbst 1889 bis zum Sommer 1890 studierte Jean Sibelius in Berlin (Kontrapunkt bei A. Becker). Im Herbst 1890 verlobte er sich mit Aino Järnefelt. Von Busoni an Brahms empfohlen, reiste er im gleichen Jahr nach Wien; Brahms empfing ihn jedoch nicht. Jean Sibelius betrieb Instrumentationsstudien bei R. Fuchs und ließ sich auch von Goldmark beraten. Seinen ersten Versuch als Orchesterkomponist, eine Ouvertüre, verurteilte Goldmark "in Bausch und Bogen". Bald danach schrieb Sibelius eine zweite (in E), die mehr Anerkennung fand. Mit seiner Rückkehr nach Finnland (1891) waren seine Lehrjahre zu Ende.

Die bedrängte politische Lage im Finnland der 1890er Jahre erweckte in Sibelius das Gefühl für das Vaterländische und Finnische.

Die ersten Werke von Jean Sibelius sind unter dem Eindruck finnland-schwedischer und skandinavischer Literatur entstanden. Schon auf der Schulbank lernte Jean Sibelius das finnische Volksepos Kalevala kennen. Vor allem die Verse von Kullervo, die Erzählung über Bruderhaß und Familienrache, machten tiefen Eindruck auf ihn. Hier finden wir die Wurzeln der sinfonischen Dichtung "Kullervo". Er schrieb sie 1892, ein für seine Zeit sehr kühnes, jedoch mit größter Begeisterung aufgenommenes Werk. Jean Sibelius hat in seiner Kunst niemals Motive aus der Volksmusik verwendet.

Im Juni 1892 heiratete er Aino Järnefelt, die ihm bis zu seinem Tod treu zur Seite gestanden hat.

Vom Herbst an wurde Sibelius Lehrer für Musiktheorie am Musikinstitut zu Helsinki und an der Orchesterschule des Philharmonischen Orchesters. Kurz nach Beendigung der Tondichtung "Eine Sage", deren erste Fassung 1893 uraufgeführt wurde, fing Sibelius an, aus einem Motiv des Kalevala eine Oper zu schreiben, die zwar nie vollendet wurde, ihm aber die Anregung zur großen Lemminkäinen-Suite schenkte. Mit dem Vorspiel zu der Oper lag eine der vier Tondichtungen der Suite, "Der Schwan von Tuonela", schon vor. Um die Jahreswende 1895/96 war die Tetralogie beendet.

In dem Entwicklungsprozeß, der den Komponisten immer weiter von der Behandlung mythischer oder historischer Stoffe entfernte, bildet die 1. Sinfonie, die 1899 zum ersten Mal gespielt wurde und begeisterte, einen Abschluß und einen Anfang zugleich.

An die Demonstrationen für Finnlands Recht und Verfassung schloß sich Sibelius mit einer Suite an, deren abschließendes Stück unter dem Namen "Finlandia" vom Kampf Finnlands gegen das russische Gewaltregime Kunde gab. Die 1. Sinfonie, zwei Tondichtungen aus der Lemminkäinen-Suite und "Finlandia" bildeten den Schwerpunkt im Programm des Philharmonischen Orchesters Helsinki auf dessen Europa-Tournee zur Pariser Weltausstellung 1900 (unter Leitung von R. Kajanus); sie rückten damit zum ersten Mal die Musik Finnlands in das Licht der Weltöffentlichkeit.

Die bereits 1900 in Italien angefangene 2. Sinfonie wurde im März 1902 in Helsinki uraufgeführt. Im Frühling 1904 ließ Sibelius sich in der Gemeinde Järvenpää (37 km nördlich von Helsinki) nieder. Dort wirkte er bis zu seinem Tode.

Die ersten großen Werke, die in seinem Hause "Ainola" entstanden, waren die 3. Sinfonie und die endgültige Fassung seines Violinkonzertes (Uraufführung Oktober 1905, Singakademie Berlin). Im Januar 1906 dirigierte Jean Sibelius in Berlin mit Erfolg seine 2. Sinfonie. Neben der 3. Sinfonie, die nur langsam reifte und erst 1907 vollendet wurde, schrieb Sibelius einige Bühnenmusiken und die Tondichtung "Pohjolas Tochter". Mit der Arbeit an der unter seinen Werken gewichtigen 4. Sinfonie begann Sibelius im Frühling 1910. Sie kam im April 1911 in Helsinki zu Uraufführung. Es folgten im Herbst 1915 die 5. Sinfonie, die Endfassung jedoch erst 1919.

Im Februar 1923 hat er in seiner Heimat die 6. Sinfonie uraufgeführt, und er dirigierte dort das letzte Mal öffentlich. Nach seinem letzten Konzert in Kopenhagen (1924) betrat er das Podium nicht mehr. Die einsätzige 7. Sinfonie vollendete Jean Sibelius 1925. Es folgten 1926 Schauspielmusik zu Shakespeares Sturm, ein paar Kantaten und im darauf folgenden Jahr einige Violin- und Klavierwerke (Opus 116 trägt das Jahr 1929).

Die extreme Sensibilität seiner Natur, eine stets wachsende Selbstkritik, die ihn sogar dahin gebracht hat, die Partitur seiner 8. Sinfonie zu verbrennen, haben in Verbindung mit einem im Alter zunehmend heftigen Zittern der Hände, das ihm das Schreiben außerordentlich mühevoll machte, zum Nachlassen seines Schaffens geführt. Eine jugendliche, geistige Vitalität hat Sibelius sich aber bis an das Ende seines langen Lebens bewahrt.

Eines Maiabends im Jahre 1930 schritt Jean Sibelius von der Höhe des Aulanko herab dem Strande des Vanajvesi zu. Ein herrlicher Frühsommertag klang aus. Die Sonne verschwand jenseits des Wassers hinter der alten Steinkirche von Hattula, wie schon vor 700 Jahren. Entzückt von der Schönheit des Abends sagte er: "An diese Landschaften meiner Jugend dachte ich, als "Finlandia" entstand."

Jean Sibelius starb am 20. September 1957 in Järvenpää (Träskända).

(Heinz Barmann)

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Kareliens Vergangenheit und Zukunft ist geprägt vom Versuch,
eine eigene Identität "zwischen den Welten" zu finden.

Die alten Probleme der Russischen Finnen

von Petr Pliev


Auf das Versprochene müssen die Ingermannländer*¹ schon länger als drei Jahre warten

Der Beschluß des Obersten Sowjets der RSFSR "Über die Rehabilitation der russischen Finnen" wurde am 29. Juli 1993 angenommen. Aber es wurden seither keine praktischen Schritte zur Lösung dieses Problems unternommen, wie das Präsidiumsmitglied der Assoziation der finnisch-ugrischen Völker Rußlands, Leonid Gil’di, bezeugt. Nach seinen Worten nutzt sogar der Leiter der Abteilung "Unterdrückte Völker" beim Ministerium der RF ((Russische Förderation)) für Nationalitätenfragen und förderative Beziehungen, Nikolaj Bugaj, seine Dienststellung aus und tut das Bestmögliche, um die Umsetzung des Beschlusses und des Gesetzes "Über die Rehabilitation der unterdrückten Völker" im Hinblick auf die Finnen nicht zuzulassen.

Vor fast einem Jahr fand im erwähnten Ministerium eine Konferenz statt, die auf Initiative der russischen Regierung einberufen worden war. Aber, wie sich in der Folgezeit zeigte, war zu ihr kein einziger der zwanzig Vorsitzenden der regionalen finnischen Gesellschaften Rußlands eingeladen worden.

Auf der Konferenz erklärte N. Bugaj, daß der Status eines minderjährigen Gefangenen des Faschismus (und für Erwachsene der Status eines Unterdrückten) nicht auf diejenigen ausgeweitet würde, die aus Finnland in die Heimat zurückgekehrt seien.

Wir erinnern uns, daß nach der Eroberung eines Teils des Leningrader Gebietes die deutschen Besatzer die arbeitsfähige Bevölkerung gewaltsam nach Deutschland und in andere besetzte Länder verschleppten. Ausnahmen wurden für niemanden gemacht. Die sowjetischen Staatsbürger trieb man gewaltsam in Ghettos, danach brachte man sie unter Bewachung ins KZ Klooga. Nachdem die finnische Regierung von der Deportation der Ingermanländer erfahren hatte, führte sie Eilverhandlungen mit der deutschen Regierung und erreichte die Zustimmung der deutschen Seite, die Gefangenen aus den KZs Klooga und Pjul’kvole an Finnland zu übergeben.

Im Zusammenhang damit richteten die Beamten dreier Ministerien nach Überzeugung von L. Gil’di "alle Aufmerksamkeit auf sogenannte milde Lebensbedingungen für die Ingermanländer in Finnland".

Seit September 1994 entspann sich allerorts eine Kampagne zur Einziehung früher ausgegebener Dokumente, die diesen Gefangenen des Faschismus gewisse Privilegien gewährten. Mitarbeiter von Bezirksfürsorgeämtern riefen denen, die sich weigerten, die Dokumente abzugeben, zu: "Haut ab in euer Finnland. Fort mit den Ingermanländern aus Petersburg!"

Eine kurze Auskunft: Anhand erhaltener Quellen kann man die Geschichte der finnischen Stämme auf dem Gebiet der heutigen Leningrader ((St. Petersburger)) Region über einen Zeitraum von 900 Jahren zurückverfolgen. Die angekommenen Slawen verdrängten die Urbevölkerung, aber Zonen einer geschlossenen Besiedlung von Finnen haben sich bis heute erhalten. Im 18. und 19. Jahrhundert fielen diese Ländereien mehrfach mal unter schwedische, mal unter russische Jurisdiktion.

Nach den Worten von L. Gil’di gibt der Vorsitzende des Ministeriums für Soziale Sicherheit, Kiselev, eine etwas eigenwillige Interpretation des Gesetzes über die Rehabilitation der russischen Finnen; er glaubt, daß nach der Rückkehr 1945 aus Finnland die Familien, die im KZ Klooga gewesen waren, sich im Gebiet von Kalinin, Velikoluki, Jaroslawl, Wologda und Nowgorod ansiedelten, weswegen sie nicht unter das Gesetz "Über die Rehabilitation unterdrückter Völker" und den Beschluß "Über die Rehabilitation der russischen Finnen" fielen.

Freilich erstreckt sich der oben erwähnte Beschluß auf alle unterdrückten russischen Finnen, umso mehr, als in keinem einzigen Gesetz oder Beschluß der Regierung ein Hinweis darauf vorhanden ist, daß man entgegen bestehenden Gesetzen die Unterdrückten nach dem Ort ihres Aufenthaltes unterscheidet.

Eine Reihe von Fakten zeugt davon, daß die ingermanländischen Finnen nach der Rückkehr in die Heimat ein gesetzliches Recht auf Rehabilitierung als Opfer politischer Repression haben. Erstens wurden sie alle nach Überquerung der Grenze unter Bewachung durch den NKWD ((Volkskommissariat des Innern der UdSSR))*² gestellt und in ihre Siedlungsräume gebracht. Zweitens wurden die Ankömmlinge aufgrund des Befehls Nr. 274 wurden die Ankömmlinge unter besondere Erfassung durch lokale Organisationen des NKWD gestellt.

1946 wurden an die russischen Finnen Pässe mit dem Artikel 38 ausgegeben, der die Paßinhaber ihrer Grundrechte und Freiheiten beraubte. 1947 wurde den russischen Finnen durch ein besonderes Gesetz verboten, in ihre Heimat nach Leningrad bzw. in das Leningrader Gebiet zurückzukehren. In den folgenden zwei Jahren wurden alle Finnen vom NKWD zwangsweise aus dem Pribaltikum nach Karelien umgesiedelt. Und 1950 schließlich siedelte man sie erneut aus grenznahen Regionen in nicht grenznahe um.

Nach den Worten von Vertretern des Ministeriums ist ein "Projekt für ein Programm der kulturellen und sozial-ökonomischen Entwicklung der finnisch-ugrischen Völker" in Vorbereitung. Aber, wie die benachteiligten Finnen erklären, wird das erwähnte Dokument schon drei Jahre lang vorbereitet.

Es bleibt zu hoffen, daß am Vorabend der Präsidentenwahlen die Machthaber endlich ihre Aufmerksamkeit auf die Probleme der ingermanländischen Finnen richten im Gedenken daran, daß "es zu Gott hoch und zum Zaren weit ist".

aus: Nezavisimaja gazeta (Unabhängige Zeitung), 18.4.1996, S. 3
Übersetzung: Norbert Stiehm

Ingermanland, Landschaft in Rußland zwischen Finnischem Meerbusen, Newa, Ilmensee und Peipussee. Das vom westfinnischen Stamm der Ingrier (nach ihnen der Name) bewohnte Land gehörte im Mittelalter zu Nowgorod und kam 1478 zum Großfürstentum Moskau. 1617 mußte Ingermanland an Schweden abgetreten werden; das Land wurde zum Schauplatz des 1. Nordischen Krieges (1654-1660); im 2. Nordischen Krieg 1701/04 von Peter I. erobert, blieb es seit dem Frieden von Nystad (1721) in russischem Besitz.
NKWD (Narodny Komissariat Wnutrennich Del = Volkskommissariat des Innern der UdSSR (ab 1934)), bekannt als Träger der Geheimpolizei, die 1917 unter dem Namen Tscheka gegründet wurde. Das aus dem 1941 aus dem NKWD ausgegliederte NKGB (Volkskommissariat für Staatssicherheit) wurde nach dem Kriege das MGB (Ministerium für Staatssicherheit) und schließlich 1953 das KGB (Komitee für Staatssicherheit).

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Tampere

Die Stadt Tampere

Kreuzfahrten durch das Labyrinth der finnischen Seenplatte


Die Stadt Tampere

Im Jahre 1779 wurde Tampere am Ufer der einstigen Stromschnelle Tammerkoski gegründet. Tampere mit seinen heute etwa 170.000 Einwohnern liegt auf einer schönen, von Seen umgebenen Landzunge. Es ist das Zentrum des Schiffsverkehrs auf den Seen Pyhäjärvi und Näsijärvi. In Tampere kreuzen sich die Hauptstraßen und Eisenbahnen Finnlands.

Mitten durch das von schönen Parks und alter Industriearchitektur geprägte Stadtzentrum fließt der Lachsfluß Tammerkoski. Tampere bietet einen guten Überblick über die finnische Architektur. Würdige alte Jugendstilbauten und romantische Holzhäuser kann man mit den Meisterleistungen moderner Baukunst vergleichen. Unter anderem kann der Besucher die Entwicklung des finnischen Kirchenbaues mit einer Feldsteinkirche in Messukylä aus dem 15. Jahrhundert bis zu den futuristischen Betonschöpfungen unserer Tage erkunden.

Tampere ist eine Theater-, Musik-, Literatur-, Sport- und Museumstadt. Interessant sind zum Beispiel das Städtische Kunstmuseum, das Stadtmuseum von 1885 und das "Sarah Hildenin taidemuseum", in denen ständig die Arbeiten weltbekannter Künstler ausgestellt werden. Neben dem Technischen Museum gibt es noch eine Reihe anderer Museen, zum Beispiel ein reizvolles Museum für Puppen und Kleider, das Leninmuseum und das Schulmuseum, welches die Geschichte des finnischen Schulwesens erläutert.

Die Drehbühne des Freilichttheaters "Pyynikin kesäteateri" wird in der warmen Jahreszeit zum Mittelpunkt des Theatersommers. Das Folklorefest, jedes zweite Jahr in Pispala, ist ein Treffpunkt für Besucher und Künstler. Sportwettkämpfe aller Art stehen das ganze Jahr auf dem Programm.

Särkenniemi, ein Freizeit- und Vergnügungszentrum, liegt am Ufer des Sees Näsijärvi. Der höchste Aussichtsturm Skandinaviens steht hier. Für den Besucher ist in einer Höhe von 168 m die Aussichtsplattform geöffnet, von der man einen herrlichen Rundblick über Tampere hat. Im Planetarium erlebt man im Sessel sitzend eine Raumfahrt, und nebenan ist das einzige Aquarium in Finnland.

Ein lohnendes Reiseziel bietet Tampere wegen seiner Vielseitigkeit. Hier sind Materie und Geist mit der Schönheit der Natur eine in Finnland einmalige Verbindung eingegangen. In Kopenhagen wird der Besucher von der kleinen Meerjungfrau begrüßt, in Tampere von der finnischen Jungfrau des Künstlers Väiniö Aaltonen.
(Josef van der Wyst)

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Kreuzfahrten durch das Labyrinth der finnischen Seenplatte
rund um Tampere

Unvergeßliche Naturerlebnisse: "Silberlinie" und "Dichterweg"

Zu den unvergeßlichen Naturerlebnissen zählen Fahrten durch das aus schimmernden Fluten und gewundenen Wasserläufen bestehende Seenlabyrinth des südwestlichen Teiles der finnischen Seenplatte.

Finnische Natur und ein Teil der Geschichte Finnlands stehen auf den Programm der Routen-, Charter- oder Kreuzfahrten auf den beiden Schiffsrouten "Silberlinie" oder "Dichterweg". Von sieben Schiffen, die Platz bis zu jeweils 300 Passagieren bieten, werden während der Sommersaison die beiden Routen täglich befahren.

Die Passagiere haben die Möglichkeit, ihre Schiffsfahrten etwa auf der "Tarjanne" (Baujahr 1908) mit Café, Restaurant und Sonnendeck für 133 Personen oder auf dem erst jüngst fertiggestellten Schiff, der "Silberlinie" mit Platz für 300 Passagiere, zu buchen. Die Stadt Tampere liegt im Schnittpunkt der beiden Schiffslinien. Während die Boote der Linie "Dichterweg" von Tampere nach Norden bis Virrat fahren, kreuzen die Schiffe der "Silberlinie" von Tampere in südlicher Richtung bis Hämeenlinna, der Heimatstadt des Komponisten Jean Sibelius.
Für Autotouristen kann das Auto während der erlebnisreichen Schiffsfahrt an den Zielort befördert werden.

Die Fahrten mit den Booten der beiden Schiffslinien sind nicht für Besucher gedacht, die es eilig haben und die möglichst viel in möglichst kurzer Zeit sehen wollen. Die "Silberlinie" und der "Dichterweg" sind erste Qualitätsbegriffe für Naturerlebnisse, Entspannung und Erholung. Wer es ganz gemütlich wünscht, kann während der Schiffsfahrt an Bord die Sauna besuchen und in einem der Seen ein erfrischendes Bad nehmen.

Weitere Auskünfte in guten Reisebüros oder direkt im Tourismusbüro der

Stadt Tampere, Verkatehtankatu 2, FIN-33100 Tampere
Tel. 00358-31-2124804 oder Fax: 00358-31-2196463


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